Preiserhöhung in Online-Shop und Apple Stores

Apple schlägt Urheberabgaben auf iPad- und iPhone-Preise auf

4. Januar 2016, 13:08 Uhr | Stefan Adelmann
Für das iPhone 6S müssen Kunden jetzt 5,95 Euro mehr zahlen
© Apple

Apple erhöht die Preise für iPad sowie iPhone und gibt auf diesem Weg die neuen Urheberrechtsabgaben komplett an seine Kunden weiter.

Apple hat am vergangenen Wochenende die Preise für iPhone sowie iPad erhöht. Nicht etwa weltweit, sondern ausschließlich in Deutschland. Mit diesem Schritt reagiert Cupertino anscheinend auf die im Dezember erzielte Einigung zur Höhe der urheberrechtlichen Abgaben für Mobiltelefone und Tablet-Computer. Die Verwertungsgesellschaften Gema, VGL und VG Wort forderten zuerst 36 Euro für ein Mobiltelefon sowie 15 Euro für ein Tablet – letztendlich einigten sich die beiden Parteien auf 6,25 und 8,75 Euro. Beziehungsweise fünf und sieben Euro für Bitkom-Mitglieder.

Kurz nach dieser Vereinbarung folte die Preiserhöhung von 739 auf 744,95 Euro für eine iPhone 6S mit 16 GByte Speicher. Die Differenz beträgt damit 5,95 Euro, was der Urheberrechtsabgabe zuzüglich der gesetzlichen Mehrwertsteuer entspricht. Das gleiche Bild zeigt sich bei anderen iPhone-Modellen sowie den iPads, für die Käufer 8,33 Euro zusätzlich zahlen müssen. Damit gibt Apple die Urheberrechtsgebühren komplett an die Kunden weiter.

Allerdings beschränken sich die Preiserhöhungen derzeit auf Apple Stores sowie den Online-Shop des Herstellers. Verschiedene unabhängige Händler haben hingegen angekündigt, die Gebühren der Verwertungsgesellschaften nicht an die Kunden weiterzureichen.

Der Bitkom einigte sich im vergangenen Dezember mit den Verwertungsgesellschaften bezüglich der Urheberrechtsabgaben. Die Verträge gelten allerdings rückwirkend ab 2008 für Mobiltelefone und ab 2012 für Tablets – Gema, VGL und VG Wort könnten auf diesem Weg 150 Millionen Euro pro Jahr einnehmen.

Der Branchenverband Bitkom übt hingegen Kritik an den Gebühren. »Das Modell der urheberrechtlichen Abgaben wurde vor fünfzig Jahren erdacht und wird den heutigen Anforderungen und Möglichkeiten nicht mehr gerecht«, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Es kämen immer wieder neue Digitalgeräte auf den Markt, bei denen geklärt werden müsse, ob und wie sie für Privatkopien genutzt werden.

(Aufmacherbild: Apple)


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