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Vierte Mobilfunkgeneration

E-Plus startet LTE-Feldtests

Zwar hatte E-Plus das Nachsehen bei der Versteigerung der 800 Megahertz-Frequenzen aus der Digitalen Dividende, dennoch investiert der Netzbetreiber jetzt in die LTE-Technik. Die ersten Feldtests erfolgen in Kooperation mit den Infrastruktur-Partnern China Mobile und ZTE.

Autor:Folker Lück • 14.3.2011 • ca. 1:15 Min

E-Plus-Zentrale in Düsseldorf: HSPA+ bleibt »das Arbeitspferd im Netz«. (Foto: E-Plus-Gruppe)

Die nach der Umstellung des Antennenfernsehens auf Digitalverfahren freigewordenen 800-MHz-Frequenzen (Digitale Dividende) hatten die Konkurrenten bei der Auktion der Bundesnetzagentur im vergangenen Jahr für insgesamt mehr als 3,5 Millarden Euro ersteigert. E-Plus hatte damals bei einer halben Milliarde pro Block die Segel gestrichen und ersteigerte lediglich acht Frequenzblöcke in den Bereichen 1,8 GHz, 2,0 GHz und 2,6 GHz für 283 Millionen Euro.

Jetzt testet der Düsseldorfer Netzbetreiber dennoch den neuen Standard LTE auf drei Frequenzen: auf 1,8, auf 2,1 und 2,6 GHz. Bei den Untersuchungen im 2,6-Gigahertz-Bereich wird erstmals auch der in Deutschland wenig bekannte Standard TDD-LTE genutzt. Möglich ist dies durch eine Kooperation mit TDD-Pionier China Mobile und dem Partner ZTE. Die E-Plus Gruppe ist auch aktiver Unterstützer der Global TD-LTE-Initiative (GTI). Gleichzeitig will E-Plus den Netzausbau mit HSPA+ fortsetzen.

Ausgehend von den Ballungszentren, breitet E-Plus sein Highspeed-Netz weiter aus und versorgt die Fläche zügig mit Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 21,6 Mbit/s. Oberste Priorität geniesst die LTE-Technologie dabei nicht: »Wir bauen das Netz ja nicht für Techniker und Technikinteressierte, sondern wir wollen unseren Kunden die beste Performance bieten. Ob HSPA+ oder LTE, der eingesetzte Standard spielt für sie keine Rolle. Unsere Kunden überzeugt allein ein positives Nutzererlebnis beim mobilen Surfen«, erklärt dazu Rafal Markiewicz, CTO der E-Plus Gruppe. Neben der tatsächlich verfügbaren Geschwindigkeit zähle vor allem die Netzkapazität.

Eine Umstellung auf LTE-Technologie sei erst dann sinnvoll, wenn ausreichend Endgeräte »zu verbraucherfreundlichen Preisen« verfügbar seien. »Dies wird aber auf absehbare Zeit nicht der Fall sein«, so Rafal Markiewicz, HSPA+ sei hingegen komplett marktreif und bliebe daher für E-Plus »das Arbeitspferd im Netz«.