Künstliche Intelligenzen bereichern unseren Alltag, sie sind kompetent, intelligent und lernen schnell dazu. Oder vielleicht doch nicht?
Stellen Sie sich vor, sie wachen morgens auf, der Duft von frisch aufgebrühtem Kaffee liegt in der Luft. Das Frühstück ist fertig, ihre Arbeitssachen und -klamotten liegen bereit, alles blitzt und blinkt. Nein, es geht nicht um die perfekte Hausfrau, vielmehr um künstliche Intelligenz, die unser Leben verändern soll. Und nicht nur im eigenen Heim: selbststeuernde Autos bringen Sie zur Arbeit, dort unterstützt Sie eine künstliche Intelligenz im Alltag. Neuronale Netzwerke in Form von Haushalts- oder Arbeitsassistenten, Pflege- oder Kampfrobotern, alles scheint dank Wissenschaft, Entwicklung, Technik und Fortschritt möglich zu sein.
Erst kürzlich kreierten Filmemacher Oscar Sharp und der KI-Experte Ross Goodwin ein neuronales Netzwerk, das ein Drehbuch schreiben sollte. Dazu fütterten sie die KI, die sich selber »Benjamin« taufte, mit Skripten bekannter Science-Fiction- und Superheldenfilmen. Vollgestopft mit Informationen über Batman, Terminator und Co. glaubte Benjamin zu wissen, wie Dialoge und Regiebeschreibungen funktionieren. Also machte er sich ans Werk und erschuf »Sunspring«. Und was kommt dabei heraus, wenn eine KI ein Drehbuch schreibt? Ein Protagonist der Augäpfel spuckt und Regieanweisungen gibt wie »Er steht in den Sternen und sitzt auf dem Boden«.
Der Kopfnuss ist zu Ohren gekommen, dass auch Donald Trump gar nicht wirklich existiert und zu dieser einzigartigen Spezies gehören soll. Zitate wie »Ich werde eine große Mauer bauen - und niemand baut Mauern besser als ich, glauben Sie mir - und ich baue sie sehr kostengünstig. Ich werde eine große, große Mauer an unserer südlichen Grenze bauen und ich werde Mexiko für diese Mauer bezahlen lassen«, sind in Wahrheit von einer Phasendruckmaschine erdacht worden. Auch Microsofts selbstlernende KI »Tay« stellte eigene Thesen auf: » George W. Bush ist für 9/11 verantwortlich und Donald Trump ist die einzige verbleibende Hoffnung für uns.« Menschliche Intelligenz ist ja auch absolut überbewertet. Wer braucht schon die Einflüsse sensomotorischen, emotionalen und sozialen Einfühlungsvermögen? Stellen Sie sich vor, eine Horde Zebras marschiert vor Ihnen über die Straße. Eine künstliche Intelligenz, wie ein autonom fahrendes Auto, dürfte kaum in der Lage sein, die einmalige Situation einzuschätzen. Bremsen? Gas geben? Ausweichen? Besteht Gefahr? Nein! Denn die Zebras sind Kinder. Sie haben sich passend zu Karneval verkleidet und gehen über die Straße.
An alle, die sich mit künstlichen Intelligenzen befassen: Vielleicht ist Steven Hawkings Ansatz die menschliche Intelligenz mit der künstlichen zu verbinden gar nicht so verkehrt. Nicht um uns vor ihr zu schützen, sondern vielmehr um die künstliche Intelligenz durch das reale Hirn intelligenter zu machen. Beim echten Donald Trump suchen Hirnforscher indes noch nach realer Masse im Kopf.