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Machine-to-Machine-Kommunikation

Das Remote Operation Center

Klaus-Dieter Walter und Meinrad Happacher • 24.9.2013 • ca. 0:50 Min

SSV Software Systems, M2M Hotspot, Originaldokument
Mit XKeyscore hat die NSA ein Werkzeug, das mittels einer global verteilten Sensorik die Metadaten und Inhalte der weltweiten Kommunikation abhört und speichert. Die Datenbank dürfte auch Daten zu M2M- und Automatisierungsanwendungen enthalten.
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Aus den vom Ex-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden bei seinem früheren Arbeitgeber kopierten Dokumenten zu X-Keyscore geht erstmals auch hervor, dass die US-Geheimdienste systematisch Angriffe auf Computersysteme und Steuerungen in Einrichtungen der Infrastruktur im Ausland planen. Dafür ist im NSA-Hauptquartier eine spezielle Gruppe mit dem Namen TAO (Tailored-Access-Operation) verantwortlich. TAO soll eine detaillierte Informationsbasis über mögliche Ziele entwickeln und die Voraussetzungen schaffen, um auf Anweisung des US-Präsidenten gezielte Cyber-Angriffe auf ausländische Computersysteme und Infrastruktur-Einrichtungen zu ermöglichen. Einem Bericht des auf US-Geheimdienste spezialisierten Autors Matthew M. Aid zur Folge, ist das Allerheiligste der TAO in Fort Meade eine hochmoderne Einsatzzentrale, die innerhalb des Dienstes sinnigerweise als Remote-Operation-Center (ROC) bezeichnet wird.

Jeder Verantwortliche in der M2M- und Automatisierungswelt muss sich in Anbetracht der inzwischen von Edward Snowden veröffentlichen Informationen die Frage stellen, ob die eigene betriebene oder vertriebene Systemlösung vor diesem Hintergrund eigentlich noch als ausreichend sicher anzusehen ist. Wenn man parallel zur NSA-Problematik die Berichterstattung über die Sicherheitslücken in rund 200.000 installierten Saia-Burgess-Steuerungen verfolgt und von der Annahme ausgeht, dass Saia-Burgess nicht der einzige Hersteller mit derartigen Problemen ist, sind Zweifel an einer ausreichenden und zeitgemäßen Sicherheit wohl mehr als berechtigt.