Mitel produziert IP-Telefone künftig in Deutschland
Mitel hat angekündigt, die Produktion seiner IP-Telefone künftig in Deutschland vornehmen zu lassen. Durch die Zusammenarbeit mit Gigaset sollen jährlich rund eine Million Geräte im nordrhein-westfälischen Bocholt entstehen. Ziel sei es, die Lieferketten zu stabilisieren, Lieferzeiten in Europa zu verkürzen und höchste Qualitätsstandards abzusichern.

Mitel will künftig rund eine Million IP-Endgeräte pro Jahr in Deutschland fertigen lassen. Die Produktion soll im Werk des Kommunikationsgeräte-Herstellers Gigaset in Bocholt erfolgen. Laut Unternehmen reagiere man damit auf zunehmende Unsicherheiten in globalen Lieferketten und verfolge das Ziel, europäische Kunden zuverlässiger und schneller zu beliefern.
„Globale Lieferketten stehen zunehmend unter Druck. Wir gehen bewusst proaktive Schritte, um Qualität und Verlässlichkeit für unsere Kunden zu sichern. Mit deutscher Ingenieurskunst steigern wir die Produktqualität und schaffen Planbarkeit für den Betrieb kritischer Kommunikationsinfrastrukturen“, sagt Martin Bitzinger, Senior Vice President Product Management bei Mitel.

Produktionspartnerschaft mit Gigaset
Die Vereinbarung sieht vor, dass Mitel für Entwicklung und Softwareverantwortung der Endgeräte zuständig bleibt, während Gigaset die industrielle Fertigung übernimmt. Dieses Modell ermögliche eine vollständige Integration der Geräte in das bestehende Mitel-Portfolio und unterstütze die Hybridkommunikationsstrategie des Unternehmens. Zukünftig seien zudem Erweiterungen durch KI-basierte Funktionen vorgesehen.
„Made in Germany“ als Qualitätsversprechen
Die Fertigung in Bocholt erfülle laut Hersteller hohe Automatisierungs- und Umweltstandards und sei TAA-konform. Diese Eigenschaften seien insbesondere für Kunden aus regulierten Branchen und Regionen von Relevanz. Gigaset verfüge über langjährige Erfahrung in der Präzisionsfertigung von Telekommunikationsgeräten, was zu einer gleichbleibend hohen Produktqualität beitragen solle.
„Wir freuen uns sehr, unsere Partnerschaft mit Mitel weiter auszubauen und mit unserer Produktion in Bocholt ein starkes Signal für Qualität, Zuverlässigkeit und ‚Made in Germany‘ zu setzen“, so Ralf Lueb, Senior Vice President Global Sales & Marketing bei Gigaset.
Relevanz stationärer Endgeräte trotz Digitalisierung
Trotz zunehmender Digitalisierung und mobiler Lösungen sieht Mitel weiterhin eine starke Nachfrage nach Tisch- und Schnurlostelefonen. Studien von Frost & Sullivan beziffern das Marktvolumen auf rund zwei Milliarden US-Dollar weltweit. Gründe seien unter anderem einfache Bedienbarkeit, Schnelligkeit sowie der Einsatz in kritischen Szenarien und operativen Unternehmensbereichen.
Standort Europa als strategische Entscheidung
Branchenexperten bewerten die Entscheidung positiv: Die stärkere Fokussierung auf europäische Produktionsstandorte könne langfristig zur Stabilisierung der Versorgung, zur Sicherung von Qualitätsstandards sowie zur besseren Planbarkeit beitragen.