Voice AI wird bis 2028 zum Mainstream
Wie Unternehmen und Mitarbeitende von sprachgesteuerter KI profitieren können.
Wir alle kennen ihn: den täglichen Kampf mit der digitalen Informations- und Kommunikationsflut bei der Arbeit. Videomeetings, Messaging‑Apps, Kollaborationsplattformen und E‑Mails: Die Kanäle, sich zu vernetzen, sind zahlreicher geworden. Effektive Zusammenarbeit fällt dadurch allerdings nicht immer leichter: Viele Mitarbeitende berichten von „digitaler Schuld“ – einem ständigen Rückstau an ungelesenen Mails, Chats und Benachrichtigungen, der Zeit und Energie für wirklich wichtige Arbeit raubt.
Gleichzeitig revolutioniert KI jeden Arbeitsbereich und verspricht die Lösung dieses Problems. Generative KI (GenAI) ist ein leistungsfähiges Werkzeug, das uns wie ein:e Kolleg:in bei unseren täglichen Aufgaben und der Bewältigung der Datenflut unterstützt. Dabei rückt auch ihre Steuerung über gesprochene Sprache (Voice AI) in den Vordergrund – denn sie ist nicht nur die natürlichste und intuitivste, sondern auch die schnellste Art der Kommunikation.
Evolution der Arbeit durch Voice AI
Aktuelle Forschungsergebnisse von Jabra zeigen, dass die Stimme innerhalb der nächsten drei Jahre in vielen Arbeitsszenarien zur primären Schnittstelle für generative KI avancieren und bis 2028 eine breite Mainstream-Adoption erreichen wird. In einer zusammen mit der London School of Economics (LSE) durchgeführten Verhaltensstudie gaben 14 Prozent der Teilnehmenden an, dass sie bei der Steuerung von GenAI die gesprochene Sprache dem Tippen bevorzugen – ein starker Hinweis darauf, dass wir uns schon mitten in der "Early Adopter"-Phase befinden.
Gestützt wird diese These durch die Ergebnisse einer Umfrage unter deutschen Wissensarbeiter:innen: Hierzulande nutzen bereits 8 Prozent vorwiegend Spracheingabe und 13 Prozent sowohl Sprache als auch Tastatureingabe bei der Arbeit mit KI.
Interessanterweise ist dabei nicht das Alter entscheidend, sondern der Kontext: Wenn die Stimme als praktisch, privat und produktiv wahrgenommen wird, steigt die Akzeptanz über alle Altersgruppen hinweg. Zudem zeigte sich ein weiterer wichtiger Nebeneffekt für die Adoption von KI im Unternehmen: Das Vertrauen der Teilnehmenden in die KI stieg signifikant um 33 Prozent, wenn sie per Stimme statt per Text interagieren.
„Garbage In, Garbage Out“: Die Audioqualität als Fundament
Für IT-Entscheider erwächst daraus eine neue strategische Herausforderung: Audioqualität wird zur kritischen Infrastrukturfrage. Generative KI ist nur so leistungsfähig wie die Qualität ihres Inputs. Die Geräuschkulisse eines Großraumbüros, Hall und minderwertige Mikrofone können die Fehlerrate bei der Spracherkennung drastisch erhöhen und die Intentionserkennung beeinträchtigen. Das Resultat sind weniger präzise oder komplett unbrauchbare KI-Antworten und im schlimmsten Fall Frustration und Resignation bei den Nutzenden.
Produktivität durch präzise Sprachsteuerung
Die Produktivitätsgewinne durch Voice AI liegen auf der Hand: Meetings, die sich selbst protokollieren, To-dos, die direkt aus einem Gespräch herausgefiltert werden, Datenabfragen per Sprache, ohne Kontextwechsel und Tastatureingaben. Um diese Effizienzpotenziale voll auszuschöpfen, muss die Kette von der menschlichen Stimme bis zum KI-Modell lückenlos stabil sein. Unternehmen sind gefordert, ihre Mitarbeiter:innen mit professionellen Endgeräten auszustatten und Besprechungsräume so zu gestalten, dass Sprechende zuverlässig erfasst werden.
Bei bestimmten Aufgaben erzielten Voice-Nutzer:innen in der LSE-Studie jedoch eine um 20 Prozent geringere Leistung als Textnutzer:innen – oft bedingt durch Genauigkeitsdefizite und die Herausforderung, Gedanken spontan klar zu artikulieren. Diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, die Mitarbeitenden nicht nur technisch gut auszustatten, sondern auch die am besten geeigneten Einsatzfelder gemeinsam mit ihnen zu identifizieren und sie gezielt zu schulen.
Technologie und Unternehmenskultur Hand in Hand
Für viele ist das laute Sprechen mit einer KI generell und besonders im Büro noch ungewohnt. Das liegt weniger an technischen Hürden als vielmehr daran, dass sich persönliche Gewohnheiten und soziale Normen langsamer als die Technologie entwickeln. Hier können gezielte Maßnahmen ansetzen: Führungskräfte, die Voice AI vorleben, einfache Etikette-Regeln für Open-Space-Büros und gezielte Pilotprojekte, um Hemmschwellen abzubauen. Moderne Bürogestaltung und die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, verschaffen Mitarbeitenden zudem die Möglichkeit, sich im ruhigen und privaten Rahmen ohne fremde Ohren an die Sprachsteuerung zu gewöhnen. Im Großraumbüro und unterwegs tragen Headsets mit Geräuschunterdrückung und sprachisolierenden Mikrofonen dazu bei, Störungen zu minimieren und unbeabsichtigtes Mithören zu verhindern. Kurz gesagt: Der Übergang in eine „Voice-First“-Ära ist nicht die Frage des Ob, sondern des Wann – und er ist mindestens ebenso kulturell wie technologisch geprägt.
Jetzt handeln: Die Weichen für GenAI stellen
Die Zukunft der Arbeit wird durch Sprache maßgeblich mitgestaltet. Unternehmen, die jetzt die Weichen stellen und in klare Audio-Standards, passende Endgeräte und eine begleitende Befähigung ihrer Mitarbeiter investieren, sichern sich spürbare Produktivitätsvorteile und fördern das Vertrauen in neue KI-Anwendungen.
Weiterführende Informationen zum Jabra Produktportfolio gibt es unter: https://www.jabra.com/de-DE