HP: Outsourcing-Aufträge für 500 Millionen Dollar. Hewlett Packard hat in letzter Zeit drei große Outsourcing-Projekte in den USA und Kanada an Land gezogen. Die Sparte Services wuchs zuletzt auf 3,5 Milliarden Dollar, ist mit einem Anteil von rund 18 Prozent am Gesamtumsatz aber noch immer deutlich kleiner als beim Konkurrenten IBM. Marktforscher beobachten, dass Outsourcing-Projekte schrumpfen, weil Kunden kleinere und damit übersichtlichere Aufträge an die IT-Dienstleister vergeben.
Die Service-Sparte von Hewlett Packard meldete jüngst die Auftragsvergabe über drei größere Outsourcing-Projekte im Gesamtvolumen von 500 Millionen Dollar. Die kanadische TD Bank lagert ihr Transaktionssystem für Zahlungsabwicklungen für sieben Jahre an HP aus und wird dafür 320 Millionen Dollar bezahlen. Der Telekommunikationsanbieter MCI setzt beim technischen Support sowie beim Software-Roll-Out auf HP. Der fünf-Jahresvertrag spült 112 Millionen Dollar in HPs Firmenkasse. Mit 53 Millionen Dollar ist der Auftrag des DMS-Spezialisten Standard Register relativ klein. HP übernimmt für fünf Jahre die Wartung der Server, Applikationen und des Netzwerks samt 80 Mitarbeiter des Kunden. Gemeinsam wollen die beiden Unternehmen aber Geschäftsmöglichkeiten vor allem im Gesundheitswesen und bei Finanzdienstleistern ausloten.
Mit diesen Aufträgen will die weltweit tätige IT-Service-Abteilung von HP ihre Position hinter Wettbewerbern wie IBM und EDS stärken. Im vergangenen Quartal setzte diese Sparte 3,5 Milliarden Dollar um, der Gesamtumsatz von HP betrug 20,1 Milliarden Dollar. Konkurrent IBM dagegen meldete für seine Service-Sparte Neuabschlüsse von 10 Milliarden Dollar. Bereits mehr als die Hälfte seines Quartalsumsatzes von zuletzt 23,2 Milliarden Dollar erzielt IBM mit seiner Sparte Global Services.
Selektives Outtasking statt Outsourcing Allerdings könnten Aufträge im hohen dreistelligen Millionen-Bereich künftig seltener werden. Marktforscher von Gartner beobachten nämlich, dass Kunden immer weniger bereit seien, ihre IT komplett an Dienstleister auszulagern. Sie würden dazu übergehen, meinen die Marktbeobachter, kleinere und übersichtlichere Projekte außer Haus zu geben (Outtasking). Vor allem Managed Services wie Betrieb von Netzen oder Firewall-Überwachungen würden künftig deutlich stärker nachgefragt.