Peoplesoft meldet Rekordumsatz bei Lizenzeinnahmen. Der amerikanische Softwarehersteller Peoplesoft meldet für das vierte Quartal 2003 einen Umsatz von 685 Millionen Dollar und hat damit seine Prognose übertroffen. Analysten zeigten sich dennoch enttäuscht und verwies auf den Gewinneinbruch, der mit der Übernahme von J.D. Edwards zusammenhängt. Peoplesoft hofft darauf, dass Wettbewerbshüter die feindliche Übernahme durch Oracle untersagen werden.
»Wir könnten für 2004 nicht besser positioniert sein«, sagte Peoplesoft-Chef Vraig Conway anlässlich der Vorlage von Quartalszahlen. Der Softwarekonzern meldete für das Schlussquartal 2003 Umsätze in Höhe von 685 Millionen Dollar, wovon 185 Millionen aus Lizenzeinnahmen stammten ? ein neuer Rekord, wie Peoplesoft verkündet. Ursprünglich hatte das Unternehmen mit Erlösen zwischen 624 und 640 Millionen Dollar gerechnet.
Ohne Berücksichtigungen der Kosten für die Übernahme von J.D. Edwards habe Peoplesoft einen Gewinn auf Proforma-Basis von 112 Millionen Dollar geschrieben. Das Nettoergebnis einschließlich Kosten aus der Akquisition gab Peoplesoft mit 17,4 Millionen Dollar an, nach 57,4 Millionen Dollar im vierten Quartal 2002. Im gesamten Jahr 2003 erreichten die Umsätze 2,26 Milliarden Dollar, ein Plus von über 16 Prozent gegenüber 2002. Das Nettoergebnis sank allerdings von 183 auf 85 Millionen Dollar, was vor allem auf die hohen Kosten für die Übernahme von J.D. Edwards zurückzuführen war. Nach Bekanntgabe der Zahlen sank die Aktie von Peoplesoft um über 6 Prozent. Die Papiere notieren aber immer hoch leicht über der Offerte von 19,50 Dollar, die Oracle den Aktionären gegen den Willen des Peoplesoft-Vorstands unterbreitet hatte.
Das Gezerre um die feindliche Übernahme dominiert nach wie vor die Schlagzeilen. Peoplesoft hat nun seine mit Spannung erwartete Hauptversammlung um zwei Monate vorgezogen und auf den 25. März terminiert. Zuvor hatte Oracle gemäß seiner bereits unter Dach und Fach gebrachten Beteiligung an Peoplesoft angekündigt, den acht Mitglieder umfassenden Aufsichtsrat mit fünf Personen besetzten zu wollen und eine entsprechende Kandidaten-Liste an Peoplesoft überstellt (CRN-Online berichtete am 26.01.2004)
Sollte es Oracle gelingen, das Aufsichtsgremium mit den dem Konzern genehmen Personen zu bestücken, kann nur noch die Justiz die Unabhängigkeit von Peoplesoft retten, indem es die Übernahme aus kartellrechtlichen Gründen nicht genehmigt.