Software AG wieder auf Kurs. Die Software AG, zweitgrößtes deutsches Software-Unternehmen, stellt sich neu auf: XML-Business-Integration soll künftig für steigende Umsätze sorgen.
Die Vielzahl verschiedener Anwendungen in Unternehmen sorgt für graue Haare bei Administratoren. Es ist sehr schwierig, Daten aus verschiedenen Quellen unter einen Hut zu bringen.
Die Software AG will sich nun dieser Integrations-Problematik annehmen und setzt dabei auf XML als universalen Datenstandard auf Basis einer Service-Oriented Architecture (SOA), um den Informationsaustausch zu automatisieren. Das Unternehmen bietet künftig drei XML-Business Integration Packages an, die auf der XML-Datenbank Tamino und der Integrations-Software Entire X fußen. Das erste, der »Enterprise Legacy Integrator«, ist für die Integration von Altanwendungen gedacht. Damit können beispielsweise SAP-Kundenstammdaten in Reisebürosystemen verwendet werden.
Der zweite im Bunde ist der »Enterprise Service Integrator«, ein Package für die Implementierung eines Enterprise Service Bus. Dank der XML-SOA-Struktur lassen sich Geschäftsdienste über den Bus relativ unkompliziert einrichten. Die Anwendungskomponenten müssen nichts über die Hardware- und Software-Umgebung der Applikation wissen, mit der sie kommunizieren.
Das dritte Angebot ist der »Enterprise Information Integrator«, der es ermöglicht, sich über das Metadaten-Management zu informieren, ohne programmieren zu müssen. Auf relevante Geschäftsdaten kann in Echtzeit zugegriffen werden.
Mit den neuen Angeboten will die Software AG, die stürmische Zeiten mit Restrukturierung und massenhaften Entlassungen hinter sich hat, wieder in ruhigere Gewässer kommen. Augenscheinlich ist das Unternehmen nun wieder auf Kurs: Im zweiten Quartal 2004 konnte die Software AG zum ersten Mal seit längerer Zeit wieder ansehnliche Gewinne vorweisen (Nettogewinn 39,4 Millionen Euro).
Neben den neuen Produkten ist der Channel ein weiterer Hoffnungsträger: Karl-Heinz Streibich, Vorstandsvorsitzender der Software AG, hat vor, den Anteil des indirekten Vertriebs am Umsatz von derzeit gerade einmal fünf Prozent auf 30 Prozent im nächsten Jahr zu steigern. Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg ist die Partnerschaft mit Novell, die vor kurzem abgeschlossen wurde: »Wir wollen den Novell-Channel nutzen, um unsere Integrations-Software in den Markt zu bringen«, erklärt Streibich. Die Partnerschaft mit Novell sei bedeutend, da sie die XML Integration Suite mit dem SUSE Linux Enterprise Server 9 unterstütze.
Darüber hinaus kooperiert die Software AG derzeit mit den Distributoren ADN und Lxpn, um die Reichweite im Fachhandel zu erhöhen. Letzterer vertreibt allerdings nur Linux-Einstiegsversionen der Datenbank Adabas, die auch in Star Office integriert ist, während ADN das komplette Portfolio der Software AG anbietet. »Die Software AG muss aber erst wieder Vertrauen im Handel erringen, bevor signifikantes Wachstum zu erwarten ist«, gibt sich Udo Schillings, Marketing-Leiter von ADN, vorsichtig.
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