Der Chef des Computerspiele-Herstellers Electronics Arts (EA) nimmt wegen Erfolglosigkeit seinen Hut. John Riccitiello kündigte nach US-Börsenschluss seinen Rücktritt zum Monatsende an und zog damit die Konsequenzen aus dem Verfehlen von Geschäftszielen.
Der Aktienkurs schoss im nachbörslichen Handel um vier Prozent in die Höhe. Der frühere Konzernchef und derzeitige Direktoriumsvorsitzende Larry Probst soll vorübergehend die Unternehmensleitung übernehmen, bis ein Nachfolger gefunden ist.
Der US-Konzern hatte nach enttäuschenden Verkäufen im Weihnachtsgeschäft seine Jahresziele zusammengestrichen. Das mit hohen Erwartungen gestartete Kriegsspiel »Medal of Honor« kam bei den Kunden nicht gut an und konnte EA nicht dabei helfen, aus den roten Zahlen zu kommen. Electronic Arts hatte versucht, sich durch Zukäufe bei mobilen Spielen zu stärken, doch ließ sich dadurch das Geschäft nicht wie erhofft ankurbeln.»Wir sind hinter unserem internen Betriebsplan zurückgeblieben, den wir vor einem Jahr aufgestellt haben«, erklärte Riccitiello in einem Schreiben an die Börsenaufsicht.
In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres war der Umsatz um 7 Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar geschrumpft und ein Verlust von unterm Strich 225 Millionen Dollar aufgelaufen (174 Millionen Euro).