E-Government

Angst vor Datenklau beim digitalen Behördengang

7. Februar 2018, 10:20 Uhr | Elke von Rekowski
Viele Deutsche haben Sicherheitsbedenken auf dem Weg in digitale Amtsstuben.
© weerapat1003 - Fotolia

Die meisten Deutschen würden zwar prinzipiell alle Behördengänge auf elektronischem Weg erledigen. Bei vielen Bundesbürgern wird dieses Vorhaben jedoch durch die große Angst vor Datendiebstahl ausgebremst.

Für jeden zweiten Bundesbürger (48 Prozent) ist Risiko von Datenphishing-Attacken eine wesentliche Hürde, Behördengänge online zu erledigen. 38 Prozent der Deutschen haben generelle Bedenken, persönliche Informationen über das Internet zu übermitteln. Das zeigen die Ergebnisse der Studie »European Digital Government Barometer 2017« von IPSOS im Auftrag von Sopra Steria.

Damit mehr Bürger die digitalen Verwaltungsdienste wie Einwohnmeldeangelegenheiten, Kfz-Zulassungen und Steuererklärung nutzen, müssen die Politik und öffentliche Verwaltung schnell handeln und das Vertrauen in die Onlinekommunikation mit Behörden stärken. »Die Ergebnisse zeigen: Es ist wichtig, nicht nur die eigenen IT-Systeme und Netze genügend gegen Cyberattacken zu schützen«, sagt Digital Government-Experte Dr. Andreas Simon. Nur wenn die gesamte digitale Strecke zwischen Bürgern und Behörden sicher sei, werde die Masse der Bürger ihre Behördenangelegenheiten ohne ungutes Gefühl online erledigen.

Furcht vor digitalen Wegelagerern

Am Vertrauen in die Informationssicherheit der öffentlichen Verwaltung mangelt es übrigens nicht: Immerhin 70 Prozent der Deutschen finden, dass ihre personenbezogenen Daten bei den Behörden generell in guten Händen sind. Viele Bundesbürger fürchten jedoch, dass ihre Daten auf der Strecke zwischen Computer, Smartphone und Tablet und dem Behördenserver in die Hände von Unbefugten gelangen könnten.

Abseits der Sicherheitsbedenken gibt es ein weiteres E-Government-Hemmnis. 29 Prozent sind besorgt, dass sie online niemand mit Informationen und Hinweisen beim Ausfüllen von Anträgen unterstützt. 14 Prozent der Bürger in Deutschland bevorzugen daher generell das persönliche Gespräch mit einem Verwaltungsmitarbeiter gegenüber der Internetkommunikation.


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