Veraltete Technik bei US-Militär

Atomkrieg mit 8-Zoll-Disketten

3. Juni 2016, 14:23 Uhr | Peter Tischer

Käme es zu einem Atomkrieg, würden amerikanische Waffen mit Hilfe von IBM Series/1-Rechnern aus den 1970ern und 8-Bit-Disketten koordiniert werden. Der US-Bundesrechnungshof schlägt Alarm.

Für Großmächte wie die USA und Russland gehören Nuklearwaffen zu einem wichtigen Abschreckungsmittel. Umso aufsehenerregender ist ein aktueller Bericht des amerikanischen Bundesrechnungshofs. Aus diesem geht hervor: Nuklearwaffen würden im Falle eines Falles noch mit Hilfe von 8-Zoll-Disketten und IBM Series/1-Rechnern koordiniert. Die 16-bit Minirechner wurden bereits 1976 der Öffentlichkeit präsentiert und beispielsweise auch von der deutschen Bundespost genutzt – allerdings bis nur bis Ende der 1980er Jahre.

Selbst der Bundesrechnungshof – naturgemäß eher an Einsparungen statt an Ausgaben interessiert – plädiert für einen schnellen Austausch der überholten Technik. Er führt sie in der Liste der zehn ältesten IT-Systeme die dringend erneuert werden müssten.

Zumindest die Speichermedien mit einer Kapazität von lediglich 80 Kilobyte sollen laut einer Sprecherin des amerikanischen Verteidigungsministeriums bis 2017 ausgetauscht werden. Eine vollständige Modernisierung ist demnach ebenfalls in Planung. Man verwende das System auch aktuell noch, weil es schlichtweg immer noch funktioniere. Den aber vielleicht wichtigsten Grund für die alte Nukleartechnik verschweigt die werte Dame vielleicht: Die Systeme sind von Natur aus von modernsten Hackerangriffen gefeit.


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