Nicht auf Servern in Osteuropa oder Asien, sondern Rechnern in den USA lagert der Löwenanteil des Web-Contents, der mit Malware verseucht ist. Das ergab eine Studie von AVG. Gemeinsam mit China rangiert Deutschland in dieser »Disziplin« auf Rang zwei.
Nicht immer auf China oder Russland deuten, wenn es um Schadsoftware oder Cyber-Kriminialität geht! Dies ist ein Resultat einer Studie, die der IT-Security-Anbieter AVG Technologies durchgeführt hat. Das Unternehmen wertete dabei über einen Zeitraum von sechs Monaten die Informationen aus, die Nutzer des kostenlosen Sicherheits-Tools Linkscanner an AVG übermittelten.
Demnach befinden sich auf 44 Prozent aller Server, die schädlichen Code verbreiten, in den Vereinigten Staaten. Mit weitem Abstand folgen weitere Länder. Deutschland schaffte es zusammen mit China immerhin auf Platz zwei. Rund 5 Prozent der schädlichen Web-Inhalte lagern auf Servern in diesen beiden Ländern.
Laut AVG ist Insbesondere ein Anstieg von kompromittierten Web-Seiten zu verzeichnen, die Online-Banking-Daten, Kreditkarteninformationen oder Passwörter von Endverbrauchern abgreifen wollen.
Die Experten der Sicherheitsfirma fanden zudem heraus, dass etwa 50 Prozent der manipulierten Web-Sites nur 24 Stunden oder kürzer ihren Schadcode verbreiten. Folglich müssen Hersteller von Sicherheitssoftware solche kurzlebigen Bedrohungen möglichst frühzeitig aufspüren und Internet-Nutzer mittels reputationsbasierter Technologien schützen.
Bei solchen Ansätzen melden User den Anbietern von Security-Lösungen beispielsweise, wenn sie von bestimmten Absendern Spam-E-Mails erhalten oder via Twitter oder Facebook auf Web-Sites mit dubiosen Inhalten hingewiesen werden.
Ein Großteil der Malware stammt von eigentlich vertrauenswürdigen Web-Sites, die von Hackern manipuliert und zu kriminellen Zwecken missbraucht werden. Insgesamt konnte AVG an 4600 Orten in den USA Server mit präparierten Internet-Seiten identifizieren.
Das widerlegt die gängige Auffassung, zur Verbreitung von Malware würden vor allem Server in Ländern herangezogen, in denen eher laxe Regelungen in Bezug auf Internet-Kriminalität vorhanden sind. Die Studie erlaubt jedoch keine Rückschlüsse darauf, wer die Server betreibt oder für das Verteilen der Schadware verantwortlich ist.
»Unsere Untersuchung zeigt, dass schädliche Inhalte mit größerer Wahrscheinlichkeit auf Servern in den USA liegen als in Asien oder Osteuropa«, sagt Karel Obluk, Chief Technology Officer von AVG Technologies. »Dies ist insofern erklärlich, als die USA der beliebteste Zielmarkt von Angreifern sind und über eine gute Internet-Infrastruktur verfügen, was das Hosten von Schadsoftware leicht macht.«
Alarmierend ist laut Obluk der deutliche Anstieg infizierter Server in den letzten sechs Monaten. Die neuesten Hacking-Methoden seien nur schwer zu enttarnen, so dass der durchschnittliche User nicht einschätzen könne, ob eine Webseite Malware übertrage oder nicht. Ein Web-Security-Produkt sei deshalb für Firmen- und Privatanwender ein Muss.
Internet-User sollten beim Surfen neben einem Viren- und Spyware-Schutzprogramm eine Web-Security-Software einsetzen. AVG bietet mit Linkscanner ein kostenloses Tool an. Es unterstützt die Browser Internet Explorer und Firefox.
Das Programm schützt nach Angaben der Firma in Echtzeit vor Bedrohungen im Web. Es ist zudem Bestandteil der Sicherheitslösung AVG Internet Security 9.0.