Der letzte große Hersteller von Videorecordern, Funai, stellt die Produktion ein. Für Unternehmen, die noch VHS-Geräte in Bereichen wie Videoüberwachung einsetzen, wird es damit höchste Zeit, auf Alternativen wie NAS-Systeme umzusteigen.
Das schleichende Ende der VHS-Technologie erreicht seinen Schlusspunkt. Nachdem im vergangenen Jahr mit der südkoreanischen »Cosmo AM & T« bereits der letzte verbleibende Hersteller von Magnetbändern für Videokassetten seine Produktion eingestellt hatte, kommt jetzt auch noch das Aus für die passenden Abspielgeräte. Der japanische Konzern Funai Electric, der seit dem Rückzug von Panasonic vor vier Jahren als einziger Anbieter noch neue Geräte baute, hat angekündigt, seine Fertigung auslaufen zu lassen. Zwar habe man zuletzt immerhin noch rund 750.000 Geräte pro Jahr ausgeliefert, allerdings werde die Beschaffung einiger dafür benötigter Bauteile immer schwieriger und teurer. Deshalb habe man sich entschieden, nur noch die Restbestände an teilen aus den eigenen Lagern zu verbauen, so ein Sprecher des Unternehmens. Noch in diesem Herbst wird damit – 40 Jahre nach der Einführung der Technologie durch JVC – der letzte VHS-Recorder vom Band laufen.
Gekauft wurden Videorecorder laut Funai zuletzt vorwiegend noch in den USA, aber auch in Europa und Deutschland gab es noch eine Signifikante Nachfrage nach Neugeräten, die vor allem unter der Tochtermarke Sanyo liefen. Neben vereinzelten Privatkunden, die mit den Geräten ihre alten Urlaubsfilme digitalisieren, ist die VHS-Technik vor allem noch im Überwachungsbereich im Einsatz. Obwohl andere Speichermöglichkeiten wie CDs, DVDs und HDDs damals längst schon in der Breite verfügbar waren, wurden deshalb noch vor zehn Jahren weltweit über 15 Millionen Videorecorder pro Jahr verkauft. Damit bietet Ende der Produktion von Videorekordern- und Kassetten dem Fachhandel eine sehr erfolgversprechende Möglichkeit, die betroffenen Unternehmenskunden auf den versiegenden Nachschub hinzuweisen und ihnen den Umstieg auf Alternativen wie IP-Kameras und NAS-Systeme anzubieten. Andernfalls dürften die letzten VHS-Nutzer schon bald vor erheblichen Problemen in der Aufrechterhaltung des Betriebs ihrer veralteten Systeme stehen.
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