Hacker spähen US-Ölfirmen aus

Erneut sind professionelle Hacker-Angriffe auf drei global agierende US-Firmen bekannt geworden, die nach den bisherigen Erkenntnissen zumindest teilweise aus China gesteuert wurden. Die Angreifer spionierten unter anderem die Größe neu entdeckter Ölfeldern der Öl-Multis Conoco Phillips, Exxon Mobil, Marathon Oil aus.

Ermittlungen der amerikanischen Bundespolizei FBI haben jetzt einen weiteren groß angelegten Hacker-Angriff auf US-Amerikanische Weltkonzerne aufgedeckt. Laut eines Berichtes der Zeitung »Christian Science Monitor« wurden die drei Öl-Multis Conoco Phillips, Exxon Mobil, Marathon Oil bereits seit mehreren Jahren gezielt durch Cyber-Attacken ausspioniert. Die Angreifer besorgten sich dabei sogar einige hoch sensible Informationen, beispielsweise geologische Daten über neu entdeckte Ölfelder und die dort zu erwartende Fördermenge.

Zwar waren den Unternehmen schon seit 2008 mehrere Hacker-Angriffe auf ihre Datenbestände und IT-Systeme aufgefallen, deren wahres Ausmaß allerdings erst die US-Bundespolizei FBI aufdecken konnte. Wie ein Mitarbeiter einer der Firmen den Reportern mitteilten, sei ein großer Teil gestohlenen Daten kopiert und zu einem Server in China transferiert worden. Sicherheitsexperten stellt sich jetzt umso mehr die Frage, ob ähnliche Angriffe auf westliche Technologie- und Wissensträger bereits seit längerem unbemerkt stattgefunden haben.

Ähnlich wie bereits bei den jüngsten Attacken gegen einige amerikanische IT-Unternehmen sind die Angreifer dabei so professionell vorgegangen, dass ein ungelenkter Cyberangriff durch eine normale Hackergruppe äußerst unwahrscheinlich ist: Statt über herkömmliche Viren wurden die Ölfirmen mit eigens für diese Attacken programmierten Schadprogrammen ausspioniert. Damit verschafften sich die Angreifer zum Beispiel Passwörter für Email-Accounts von Führungskräften, deren elektronische Post sie anschließend weiterleiteten. Auch Teile der Unternehmensnetzwerke konnten die Hacker laut dem Bericht unter ihre Kontrolle bringen.