Fragenkatalog für besorgte Eltern

Ist mein Kind ein Cybergangster?

14. Dezember 2015, 8:59 Uhr | Timo Scheibe
Wissen Sie, was ihr Kind im Internet macht?
© kolessl - Fotolia.com

Die britische Behörde »National Crime Agency« hat einen Fragebogen für besorgte Eltern veröffentlicht, mit dem sie herausfinden können, ob ihr Kind möglicherweise ein Cybergangster ist.

Die »National Crime Agency« will Jugendliche davon abhalten, in die kriminelle Welt des Internets abzurutschen. Dabei setzt die britische Ermittlungsbehörde auf die Hilfe besorgter Eltern. Mit einem Fragebogen können sie überprüfen, ob ihr Sprössling möglicherweise bereits in Cyberkriminalität verstrickt ist.

Der Katalog umfasst folgende fünf Fragen:

  • Gibt Ihr Kind nur widerspenstig Auskunft auf die Frage, was es online macht?
  • Bezieht es Einkünfte von Online-Aktivitäten und wissen Sie warum und wie?
  • Ist Ihr Kind ständig online?
  • Hat es unregelmäßige Schlafmuster?
  • Hat es sich sozial isoliert?

Dass sich die Anzeichen, die die Behörde als Hinweise für eine Beteiligung an illegalen Machenschaften im Internet bezeichnet, mit den normalen Verhaltensweisen von Teenagern überschneiden, ist sich die NCA wohl bewusst. Nicht umsonst weist sie darauf hin, dass dies lediglich Indikatoren sein können, »dass Ihr Kind in falsche Aktivitäten verwickelt wird.« Sollten Eltern bei einer jungen Person diese Zeichen feststellen, rät die Behörde, dass sie das Gespräch über die Online-Aktivitäten suchen sollen, um zu verstehen, über welches Computerwissen sie verfügen, was sie tun und was die Konsequenzen von Cyberkriminalität sein können. »Helfen Sie, die richtigen Entscheidungen zu machen«, schreibt die NCA auf ihrer Seite.

Was die Konsequenzen für junge Cyberkriminelle sein können, listet die Ermittlungsbehörde ebenfalls auf. Dies kann ein Besuch oder eine Warnung von der Polizei oder einem NCA-Offiziers sein, eine Verhaftung, die Beschlagnahmung der Computer und der Entzug des Internetzugangs. Weiter ist eine Verwarnung, eine Geldstrafe sowie eine Haftstrafe von bis zu zehn Jahren bei schwereren Vergehen möglich. Regelmäßige Verstöße können laut NCA zudem die Ausbildung sowie die künftige Karriere oder Reisen nach Übersee beeinträchtigen.

Mit ihrem Ratgeber will die Ermittlungsbehörde die Fähigkeiten in Codierung, Gaming und Programmieren jedoch nicht nur verteufeln. Sie verweist auch darauf, dass solche Skills in der Wirtschaft stark nachgefragt sind und große Karrierechancen ermöglichen. Auch hier zeigt die NCA verschiedene Möglichkeiten auf, in speziellen Programmen die eigenen Cyber-Fähigkeiten weiter auszubauen.


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