Immer häufiger ist die IT-Sicherheit kritischer Infrastrukturen wie etwa von Kraftwerken oder Flughäfen bedroht. Bei den Angriffen kommen dabei meist die bekannten Arten von Schadsoftware zum Einsatz.
Eine große Anzahl der Betreiber Kritischer Infrastrukturen verzeichnete im Jahr 2016 Angriffe. Dabei investieren die Betreiber viel in die IT-Sicherheit und schätzen ihre Fähigkeit, Angriffe abzuwehren, als hoch ein. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie von Professor Ulrike Lechner mit ihrem Team des Forschungsprojekts »Vernetzte IT-Sicherheit Kritischer Infrastrukturen« an der Universität der Bundeswehr München.
Lechner möchte mit ihrer Forschung die Gesellschaft und Politik für die möglichen Konsequenzen von erfolgreichen IT-Angriffen sensibilisieren und auch IT-Lösungen zur Abwehr von Angriffen finden. Zur Kritischen Infrastruktur zählen Kraftwerke, Flughäfen, Kontrollzentren für den Schienenverkehr, Krankenhäuser, Banken und Versicherungen, um nur einige zu nennen. Alles Einrichtungen, deren Störung dramatische Folgen für die öffentliche Versorgung und Sicherheit hätte.
»Nehmen wir das Beispiel Auto. Für uns ist es selbstverständlich, dass die Autos fahren und der Verkehr geregelt wird. Auch die IT-Systeme in Autos oder die Ampelsysteme in einer Stadt können heute Ziel einer Cyberattacke sein. Rettungsdienste könnten nicht mehr fahren, Eltern nicht mehr ihre Kinder von der Schule abholen, die Versorgung mit Lebensmitteln wäre in Gefahr« gibt Professor Lechner zu bedenken. Die Gesellschaft komme schnell an ihre Grenzen.