Die Täter seien wahrscheinlich verschiedene Cyberkriminelle, die die Sammlung über mehrere Jahre zusammen getragen hätten. »Warum das jemand veröffentlicht hat, darüber können wir nur spekulieren. Es ist erschreckend, was Sie für 45 Dollar bekommen können.«
Die Identifizierung der Angreifer sei bei Cyberkriminalität unglaublich schwierig, sagte Kreuzer. »Das betrifft auch die Feststellung, ob Kriminelle oder staatliche Akteure am Werk waren.« Weltweit hätten mittlerweile über 35 Staaten Cyberprogramme, auch Deutschland. »Wer sich effektiv verteidigen will, muss die Angreifer verstehen. Und wer sich verteidigen kann, hat auch die Fähigkeiten in umgekehrter Richtung.«
Es gebe ein internationales Powerplay in der Cybersicherheit, bei dem die eigentlichen Akteure immer im Dunkeln blieben. »Es wird nach dem Prinzip der maximum deniability (größtmögliche Abstreitbarkeit) verfahren«, sagte Kreuzer. »Es wird immer mit dem Finger auf bestimmte Staaten gezeigt, Russland, China und Nordkorea, aber es hat noch nie einen Politiker gegeben, der gesagt hätte: Jawohl, das war unser Land.«