Mehr als 33 Milliarden Euro kosten Datenverluste deutsche Firmen pro Jahr, wie aus einer EMC-Umfrage hervorgeht. Drei Viertel der Firmen wissen zudem nicht, ob sie ihre Daten nach einem Systemausfall wiederherstellen können.
Für seinen »Global Data Protection Index« hat der Storage-Spezialist EMC im vergangenen Jahr 3300 Unternehmen mit mehr als 250 Nutzern zu ihren Datensicherungssystemen und -prozessen befragt, darunter auch 200 aus Deutschland. Anschließend wurden die Unternehmen in die Kategorien »Leader«, »Adopter«, »Evaluator« und »Laggard« (Nachzügler) eingeteilt – je nachdem wie fortschrittlich ihre Systeme und Prozesse waren. Das Ergebnis: Nur 3 Prozent der deutschen Unternehmen werden als Leader eingestuft, 12,5 Prozent als Adopter. Die große Mehrheit hinkt bei der Data Protection hinterher (Evaluator: 52 Prozent, Laggard: 32,5 Prozent) und benötigt beispielsweise Stunden oder gar Tage, um Daten nach einem Ausfall wiederherzustellen. Zudem ist das Vertrauen in die eigenen Systeme und Prozesse nicht allzu groß: 74 Prozent sind sich nicht sicher, ob die Wiederherstellung im Ernstfall klappen würde.
Im EMC-Ranking landet Deutschland damit auf dem zehnten Platz, hinter Ländern wie Indien und Südafrika. Ganz vorn liegen China und Hong Kong, aber auch die USA und die Niederlande befinden sich vor Deutschland.
»Downtime und Datenverluste bedeuten immer auch einen Verlust von Geld«, warnt Oliver Lotz, Director der Data Protection and Availability Division bei EMC Deutschland. 33,6 Milliarden Euro sollen deutsche Unternehmen in den letzten zwölf Monaten laut EMC durch Systemausfälle eingebüßt haben – 11,6 Milliarden Euro durch die Ausfallzeiten und 22,0 Milliarden durch den Verlust von Daten. »Diese Einbußen könnten zukünftig noch steigen, denn 53 Prozent der befragten IT-Entscheider in Deutschland sehen es als Herausforderung an, die Cloud-, Big Data- und Mobile-Datenbestände zu schützen«, so Lotz. Immerhin 43 Prozent der Unternehmen fehlt es aktuell noch an einem Disaster-Recovery-Plan für diese Bereiche. Nur sieben Prozent haben einen Plan, der alle drei Bereiche abdeckt – und das, obwohl bereits 25 Prozent aller Primärdaten in der Cloud lagern.