Diese schockierende Nachlässigkeit der Privatbanken kann laut der Studie auch nicht etwa darauf zurückgeführt werden, dass sie mit ihren Kunden überwiegend direkt kommunizieren würden. Im Gegenteil ist die Online-Kommunikation sogar die überwiegende Mehrheit der Privatbanken ein sehr wichtiges Serviceangebot, das von den Kunden heutzutage üblicher Weise vorausgesetzt wird.
Dementsprechend bieten 35 Prozent der betrachteten Bankhäuser die Kontaktaufnahme über E-Mail Adressen an, 31.3 Prozent setzen auf ein elektronische Kontaktformular. Weitere 23 Prozent lasen ihren Kunden sogar die freie Wahl zwischen diesen beiden Möglichkeiten. Lediglich zehn Prozent der untersuchten Banken erlauben es sich noch immer, Telefonnummern als einzige externe Kontaktmöglichkeit anzubieten.
Aber nicht nur die Geldhäuser, auch die Nutzer selbst sind gefordert, hier mehr Eigenverantwortung zu übernehmen. »Nutzer von Webseiten sollten keine Informationen über reguläre E-Mails oder über Online-Kontaktformulare senden, es sei denn letztere sind durch HTTPS gesichert«, betont Christian Nolterieke, Geschäftsführer von MyPrivateBanking. »Banken sollten Sicherheitsmerkmale ihrer Webseiten hervorheben und somit bei den Nutzern das Vertrauen steigern und die Hürde für eine Online-Kontaktaufnahme senken.«
MyPrivateBanking Research empfiehlt Banken und Vermögensverwaltern deshalb sorgfältig auf ihre Reputation bezüglich Datenschutz zu achten, da dies von zentraler Bedeutung für den Aufbau einer vertrauensvollen Kundenbeziehung ist. In der Konsequenz sollten Privatbanken und Vermögensverwalter den Online-Datenschutz zu einer Top-Priorität machen und sowohl gesicherte, mit HTTPS verschlüsselte, Kontaktformulare anbieten als auch Sicherheitshinweise auf allen relevanten Seiten ihres Internetauftritts anbringen.