Jackpotting in Berlin und Baden-Württemberg

Räuber räumt Bankautomaten mit USB-Stick leer

30. Oktober 2015, 11:00 Uhr | Stefan Adelmann
Mit einem USB-Stick verschaffte sich der Täter Zugriff auf die Bankautomaten
© Polizei Berlin

Ein unbekannter Täter hat in Esslingen und Berlin zwei Bankautomaten geplündert. Wahl der Waffe: Ein handelsüblicher USB-Stick gepaart mit einer Schadsoftware.

In Berlin wurde ein bisher unbekannter Täter von Überwachungskameras gefilmt, wie er mit einem USB-Stick gleich zwei Geldautomaten leerräumte. Dieses diebische Verfahren ist schon seit einigen Jahren bekannt, aber anscheinend haben die Banken ihre Geräte noch nicht entsprechend angepasst, wie der aktuelle Fall belegt. Die Berliner Polizei berichtet, dass der Unbekannte am 6. August um 6.50 Uhr einen Automaten in Esslingen ausräumte. Etwa 14 Stunden später tauchte er in einer Berliner Postbankfiliale auf und erleichterte auch hier den Automaten.

Die Berliner Zeitung führt den Tathergang näher aus und erklärt, dass der Täter sich jeweils eine halbe Stunde in den Filialen aufhielt und die Geräte manipulierte. Er montierte die Abdeckung ab, um an einen darunter gelegenen USB-Port zu gelangen. Mit einem USB-Stick spielte er dann eine Schadsoftware auf die Geräte, die anschließend die Sicherheitsvorrichtungen der Automaten außer Kraft setzte. Die Polizei bekräftigt, dass bei dem Zugriff keine Kundendaten entwendet wurden. An größere Geldbeträge gelangte der diebische Hacker aber doch.

Gegenüber Golem.de erklärte eine Sprecherin des Bankenverbandes, dass keine weiteren Fälle des sogenannten Jackpotting in privaten Geldinstituten bekanntgeworden sind. Darüber hinaus soll nur ein gewisser Teil der Automaten überhaupt über eine USB-Schnittstelle verfügen. Dass der Täter die zwei Geräte in Esslingen und Berlin aber um größere Beträge erleichtern konnte, unterstreicht, dass es im Bankenwesen noch gravierende Sicherheitslücken gibt, die besonders von geübten Hackern ausgenutzt werden können.

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