IDC-Studie: Mobile Content Management in Deutschland 2014

Schluss mit der Schatten-IT

14. März 2014, 9:52 Uhr | Susanne Franke/jos

Steigende Mobilität der Mitarbeiter und die Arbeit in virtuellen Teams fördern den Einsatz von File-Sharing- und Synchronisationslösungen. Eine IDC-Studie zeigt, dass zwar in etwa einem Viertel der deutschen Unternehmen bereits diese Art der Software eingesetzt wird, dies aber ohne Unterstützung der IT-Abteilung. 2014 wollen 42 Prozent der Firmen dies ändern.

Für die Studie „Mobile Content Management in Deutschland 2014“ hat IDC Ende letzten Jahres 238 deutsche Unternehmen mit mindestens 100 Mitarbeitern zu ihren Plänen bezüglich des Einsatzes von Lösungen für das File Sharing, also das Teilen von Unternehmensdaten und -dateien unter verschiedenen Nutzern, und für Synchronisation von Daten auf verschiedenen Endgeräten befragt. Die Stichprobe bei 118 IT-Entscheider und 120 Business-Entscheidern aus den verschiedenen Fachbereichen ergab, dass ein Großteil der Unternehmen wachsendes Interesse an einer ganzheitlichen Mobility-Strategie hat. Mobile Device Management, Mobile Applications Management, Mobile Security und natürlich Mobile Content Management mit den dazugehörigen File Sharing- und Synchronisationslösungen sind die Bestandteile davon.

Mehr als die Hälfte (53 Prozent) der befragten Firmen nutzt bereits zum Teil File-Sharing- und Synchronisationslösungen, um Daten und Dateien mit Kollegen und Kunden zu teilen oder auf verschiedenen Endgeräten zu synchronisieren. Eine ganzheitliche Unternehmenslösung, die von der IT unterstützt wird, setzen aber derzeit nur 23 Prozent der befragten Firmen ein, dieser Anteil soll aber innerhalb der nächsten 12 Monate auf 42 Prozent ansteigen.

Noch fast ein Viertel der Fachabteilungen hingegen setzen Lösungen ohne das Wissen der IT-Abteilung ein. Zudem tauschen drei Viertel der befragten Unternehmen Dokumente per E-Mail aus und fast 50 Prozent immer noch über USB-Sticks. Im Hinblick auf die Informationssicherheit ist diese Situation nicht unkritisch, denn diese Schatten-IT und das Versenden von Daten, ohne zu wissen, was außerhalb des Firmennetzwerks damit geschieht, führen zum Kontrollverlust der Firmen über ihre Informationen, warnt die IDC-Analystin Ariane Mackenzie. IT- und Fachabteilungen sind sich der Tatsache bewusst, dass File Sharing- und Synchronisationslösungen unerlässlich sind, wenn die Sicherheit der Firmendaten gewährleistet werden soll. Anderenfalls suchen sich die Mitarbeiter weiterhin die Lösungen an der IT-Abteilung vorbei.

Die meisten Unternehmen haben Lösungen aus der Cloud auf dem Radar, und nur zwei Prozent der Befragten haben sich mit diesem Thema noch nicht auseinandergesetzt.

Doch gerade nach den Datenskandalen der letzten Jahre und dem Bekanntwerden der NSA-Affäre, haben viele Unternehmen Sicherheitsbedenken, wenn es darum geht, Daten zentral in einer Cloud abzulegen. Lediglich fünf Prozent der Befragten gaben an, diese Bezugsart für sehr sicher zu halten. Bei einer Mehrheit von fast 70 Prozent hingegen herrscht aktuell eine gewisse Verunsicherung hinsichtlich eines möglichen Missbrauchs der Daten, des Kontrollverlusts oder sogar Datendiebstahls.

Da ist es nicht weiter erstaunlich, dass vor allem die private Cloud aktuell mit 51 Prozent in der Gunst der Befragten eindeutig vorn liegt. Dennoch ziehen 26 Prozent auch eine öffentliche Cloud in Betracht, und 32 Prozent würden eine Hybridform bevorzugen. „Die Sicherheit der Daten, vor allem die Forderung nach Datenzentren in Deutschland (43 Prozent) und TÜV- oder ISO-zertifizierten File Sharing- und Synchronisationslösungen sind mit Abstand die wichtigsten Faktoren bei der Überlegung, Daten zentral abzulegen und zu bearbeiten“, betont Mackenzie.

Trotz aller Bedenken empfehlen auch Anwenderunternehmen anderen zum Einsatz dieser Art von Lösungen, denn Mehrfacharbeit wird damit reduziert und das „Auseinanderlaufen“ von Projekten vermieden. Sie raten zu Komplettpaketen, einer guten Planung und Vorbereitung, etwa mit einer genauen Kompatibilitätsprüfung aller Systeme vorab, sowie den Austausch von kritischen und Kundendaten nur über LAN.

Trotz aller Sicherheitsbedenken würde ein Viertel der Unternehmen ihre Daten einer öffentlichen cloud anvertrauen.

Kontrollverlust über die Daten und möglicher Datenmissbrauch sprechen bei vielen gegen die Cloud als Bereitstellungsmodell.

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