Im Markt für SASE ist Cato längst kein Herausforderer mehr. Gartner stuft den Spezialisten als „Leader“ in seinem magischen Quadrat ein. Das verspricht auch Geschäftspotenzial für die noch überschaubare Zahl der Partner, die DACH-Chef Tuncay Eren zügig ausbauen will.
Gerade einmal zehn Jahre ist Cato Networks alt und damit ein vergleichsweise junges IT-Unternehmen. Die Analysten von Gartner haben es aber bereits im vergangenen Jahr in ihrem „Magic Quadrant für Single-Vendor SASE" als Leader eingestuft. Denn in seinem Geschäftsfeld SASE (Secure Access Service Edge) ist Cato Networks seit der Gründung hervorragend aufgestellt.
Das israelische Unternehmen bietet Sicherheit und Networking über eine einzige Cloud-Plattform. Vor allem mit IT-Security kennen sich seine Gründer aus. Shlomo Kramer war auch Mitbegründer von Checkpoint and Imperva. Sein Ziel war es, die Welt von Security und Networking zu vereinen.
Heraus kam ein SASE-Spezialist (Secure Access Service Edge), der seine Dienstleitungen über Plattformen an Partner wie MSPs und MSSPs vertreibt. Das Angebot habe durch Corona einen enormen Push bekommen, berichtet Tuncay Eren, der seit einem Jahr als VP Central Europe für das DACH-Geschäft verantwortlich ist. Denn in den Jahren von Lockdown und Homeoffice war die sichere Anbindung von remote Arbeitsplätzen, aber auch die Sicherung des Firmennetzwerks selbst plötzlich unverzichtbar.
Eine sichere Anbindung von Unternehmen oder Niederlassungen, etwa bei M&As, durch Carrier oder Service Provider dauere häufig sehr lang und sei teuer. Cato Netzworks könne das über seine eigene Daten-Infrastruktur mit eigenen Backbones und POPs jedoch schnell überall auf der Welt realisieren.
Und schon ab einer sechsstelligen Projektgröße bekomme der Kunde einen eigenen Customer Success Manager zugeteilt, der über den ganzen Customer Lifecycle erhalten bleibe. Das helfe und entlaste auch die Partner, betont Eren im Gespräch mit connect professional.
Gegen länger etablierte Konkurrenten wie etwa Palo Alto sei Cato Networks zwar das „new Kid on the Block“, verzeichne aber ein weit stärkeres Wachstum. „Wir wachsen um 45 Prozent“, im deutschen Markt sogar dreistellig, so Eren – unter anderem durch die Ablöse veralteter Technologien wie MPLS. In seinem Zuständigkeitsbereich habe er den Umsatz so mehr als verdoppelt. Und auch das Team in der DACH-Mannschaft sei 2024 verdoppelt worden und soll dieses Jahr erneut verdoppelt werden.
Die Wachstumsaussichten im SASE-Markt seien mit 26 Prozent beachtlich, verspricht Eren. 2028 soll das Volumen laut Gartner weltweit bei 28,5 Milliarden Dollar liegen.
Hürden für Partner nicht zu hoch legen
Und Cato Networks vermarktet seine Services ausschließlich über den Channel. Zu den Partnern gehören globale Systemintegratoren, große Service Provider und MSPs, aber auch VARs. Insgesamt rund 25 sind es in DACH. Und weil Cato Networks hier weiterwachsen will, möchte Eren noch mehr Partner gewinnen.
Anfang Mai wurde deshalb erstmal ein Partnerprogramm aufgelegt, um das Geschäft einfacher und transparenter zu machen. Es bietet den Partnern Schulungen, Verkaufsunterlagen, ein Marketing-Budget und eine Plattform, über die sie die Verträge mit ihren Kunden managen können. Das Programm sei zudem regionalisiert, um den Partnern jeweils auf ihre Region abgestimmt Unterstützung und gemeinsame Aktionen anbieten zu können, berichtet Eren.
Nicht nur die Organisation bei Cato Networks sei jetzt dreigeteilt: für Unternehmen bis 500 Mitarbeiter, für größere Unternehmen und Großkonzerne, auch die Partner werden so eingeteilt. Qualifizieren können sie sich nach der Einsteigerstufe „Starter“ noch als „Advanced“-Partner. Mehr brauche es zunächst nicht, findet Eren. Das Programm werde weiter ausgebaut, soll aber nicht zu kompliziert werden, um „die Hürden nicht zu hochzulegen.“
Cato arbeitet auch mit der Distribution, genauer mit Cybersecurity-VAD Infinigate. Dabei gehe es weniger um Logistik, obwohl auch kleine Hardware-Devices zum Portfolio gehören, sondern um die Betreuung der Partner. Denn Cato Networks habe einfach nicht die Kapazität, um alle Partner zu betreuen - zumal deren Zahl die kommenden Jahre möglichst noch wachsen soll. Genug Geschäftspotenzial gebe es, meint Eren. Dafür sorgten Technologietrends wie KI und OT/IoT. Gerade letzterer sei seit diesem Jahr „extrem gefragt“.