Intrusion-Prevention-Systeme

Tippingpoint distanziert sich von 3Com

23. Juli 2008, 15:32 Uhr | Bernd Reder

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

3Com will Tippingpoint zu Geld machen

Die IPS-Systeme von Tippingpoint sind vor allem bei Großfirmen im Einsatz, unter anderem Banken und Versicherungen.
Die IPS-Systeme von Tippingpoint sind vor allem bei Großfirmen im Einsatz, unter anderem Banken und Versicherungen.
Das Threat Management Center von Tippingpoint sammelt Informationen über neue Angriffstechniken und passt die Schutzmechanismen der IPS-Geräte entsprechend an.
Das Threat Management Center von Tippingpoint sammelt Informationen über neue Angriffstechniken und passt die Schutzmechanismen der IPS-Geräte entsprechend an.

Zu Beginn des Jahres erhoffte sich der Anbieter einen gewaltigen Geldstrom, da die Venture-Capital-Firma Bain Capital und die größte chinesische Netzwerkfirma Huawei insgesamt 2,2 Milliarden Dollar in die Firma investieren wollten.

Die US-Behörde CFIUS hat diesen Deal allerdings blockiert: Durch den Kauf könne Security-Know-how von Tippingpoint in die Hände der Chinesen geraten, so die Argumentation. Gingen 3Com und Tippingpoint allerdings getrennte Wege, wäre die Grundlage für das Verbot obsolet.

Nur auf dem Papier war die Übernahme durch 3Com sinnvoll. Dies wird spätestens durch Tippingpoints aktuelles Engagement beim Thema Network-Access-Control deutlich. Hier spielen Netzwerk und IPS-Systeme Hand in Hand, um die Rechner externer User auf ihre Gesundheit und Compliance zu untersuchen.

Aber auch diesen Bereich will Tippingpoint mit eigenem Vertriebspersonal abdecken und sucht gezielt nach neuen Partnern. Interessant wären laut Tippingpoint- Manager Schmid Reseller, die NAC als strategische Lösung interpretieren und »nicht unter der Knute von Cisco stehen«.

Aus Produktsicht bereitet Tippingpoint die Autonomie ebenfalls bereits vor. Geplant ist eine Hardware-Plattform, die IPS- und NAC-Funktionen miteinander verschmilzt. Diese hybride Appliance wird auf einer neu entwickelten Hardware aufsetzen, da die Leistungskraft der bisherigen Systeme nicht ausreicht.

Die NAC-Funktion wird dann als separates Modul lizenziert. »Wir sind aber noch rund eineinhalb Jahre von dieser Lösung entfernt«, sagt Brain Hein, Senior Systems Engineer Central EMEA bei Tippingpoint.

Gegenwärtig bietet das Unternehmen acht Modelle seiner Intrusion-Prevention-Systeme an (hier der Link zur entsprechenden Produktbroschüre). Die leistungsstärksten Geräte überwachen bis zu mehr als einer Millionen Connections und zwei Millionen TCP- und UDP-Sitzungen pro Sekunde. Das Einstiegsmodell Tippingpoint 50 kommt auf 5000 Connections und 128.000 Sitzungen.

Das Herzstück, die Threat-Suppression-Engine (TSE), basiert auf selbst entwickelten Bausteinen (ASICS), Netzwerk-Prozessoren und einer Backplane-Technik, die 20 GBit/s unterstützt. Bei Datenpaketen, die durch das IPS geschleust werden, tritt eine Verzögerung von höchsten 84 Mikrosekunden auf. Das lässt selbst Echtzeitdaten, wie Voice und Video over IP unbeeinträchtigt.

Ergänzt werden die IPS-Systeme durch Tippingpoints »Digital Vaccine Service«. Dahinter verbirgt sich die Arbeit von Sicherheitsexperten des Unternehmens. Sie analysieren neue Angriffsformen und passen die Filtermechanismen der IPS-Geräte entsprechend an.


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