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Blogs und Social Networks im Kommen, aber noch wenig Risikobewusstsein

Umfrage: Unternehmen vernachlässigen Sicherheit im Web 2.0

In Unternehmen gehört heute die Verwendung von Blogs, Social-Networking-Portalen und anderen Web-basierten Angeboten vielerorts schon zum Alltag oder gar zum guten Ton. Gestützt auf eine Umfrage bei 100 IT-Managern bemängelt der Security-Anbieter Websense aber, dass es die Unternehmen in Deutschland mit der Abwehr der damit verbundenen Gefahren nicht so genau nähmen.

Autor:Redaktion connect-professional • 20.7.2009 • ca. 2:20 Min

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Laut der Studie wiegen sich die meisten Unternehmen in trügerischer Sicherheit: 86 Prozent
halten das eigene Unternehmen für gut geschützt, obwohl diverse Risiken nicht abgedeckt sind: So
betreiben fast zwei Drittel (65 Prozent) der befragten Unternehmen keine Echtzeitanalyse der
Web-Inhalte, 60 Prozent besitzen keine Lösung, um bekannte Websites nach Malware zu untersuchen,
und fast ebenso viele (59 Prozent) verfügen nicht über Tools, um URL-Redirects zu unterbinden. 58
Prozent der Befragten gaben an, ohne Echtzeitschutz vor Malware dazustehen. Ein weiteres Risiko:
Ein Fünftel (21 Prozent) unterbinden es nicht, dass Unternehmensdaten auf Web-2.0-Seiten ladbar
sind.

Soziale Netzwerke, in denen Anwender persönliche Daten sowie Unternehmensinterna posten, seien
ein beliebtes Ziel von Cyber-Kriminellen, warnt Websense. Der Security-Anbieter verweist auf
Methoden wie Phishing mittels Domain-Namen, die Wörter wie Facebook, MySpace oder Twitter
enthalten, um Benutzer auf gefälschte Webseiten zu locken. Websense folgert in der Verlautbarung, "
dass Unternehmen nur in wenigen Fällen die richtige Balance gefunden haben, um die Vorteile des Web
2.0 nutzen zu können, ohne dass darunter die IT-Sicherheit leidet.? Notwendig seien Vorkehrungen,
die den Zugang auf sichere Web-2.0-Inhalte erlauben, aber als bösartig eingestufte Bestandteile
abblocken.

So nützlich und wichtig solche Werkzeuge sind (wie sie unter der Überschrift "Web-Security? oder
auch "Data Loss Prevention? natürlich auch Websense anbietet): Unternehmen sollten nicht vergessen,
ihre Mitarbeiter über die Risiken und Gefahren bei der Nutzung von Social-Networking-Angeboten
Community-gerecht – also am besten mittels
Edutainment-
und Communitainment-Maßnahmen
– zu informieren. Forrester-Analyst TJ Keitt rät dazu, die
Einführung von Social-Networking-Lösungen
kommunikativ
zu begleiten
, um die Anwender zur produktiven Nutzung zu motivieren – und ebenso will auch das
Risiko insbesondere bei der Nutzung externer Web-2.0-Angebote kommuniziert sein.

Ein nützlicher Vorschlag zum Datenschutz im Social-Networking-Kontext kommt von drei Forschern
der Universität Cambridge, England: Ihr Konzept der "
Privacy
Suites
? umfasst anwenderfreundlich aufbereitete Kollektionen von Einstellungen für die
Datensicherheit, die die Anwender von vertrauenswürdingen Usern übernehmen können – das Prinzip "
Trusted Source? sinnvoll übertragen auf Social Networks.

Für die Studie "Web 2.0 at Work? hat Dynamic Markets 100 IT-Manager in deutschen Unternehmen mit
mindestens 250 PC-Anwendern interviewt. Diese Umfrage war laut Websense Teil einer Befragung von
1.300 IT-Managern aus Australien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Hongkong, Indien,
Italien, Kanada und den USA. Pro Land fanden 100 Interviews statt, in den USA 400. Informationen
zur Studie gibt es
hier.