Spams sind mittlerweile zu einem echten Problem geworden, nicht nur lästig, sondern teilweise auch gefährlich. Spam-Filter sind eine Maßnahme dagegen. Bitkom gibt einige Tipps, was der Anwender selbst dagegen tun kann.
Nach dem Webmonitor von Bitkom und Forsa bekommt jeder vierte E-Mail-Nutzer mehr als fünf Spam-Sendungen pro Tag in seinen elektronischen Briefkasten. 67 Prozent der Anwender sind täglich von Spam betroffen. Die unerwünschte Post ist jedoch nicht nur ein Zeitfresser, sie kann auch eine Bedrohung für den Nutzer sein. Bitkom-Präsidiumsmitglied Prof. Dieter Kempf: »Dahinter können sich Schadprogramme oder Betrüger verbergen. Am Besten werden unerwünschte Mails aus dubiosen Quellen sofort gelöscht.« Neben technischen Mittel kann auch der einzelne User einiges tun, damit er weniger Spam bekommt. Bitkom hat dazu einige Empfehlungen aufgestellt. Allerdings gibt es auch bei der Spam-Abwehr wie über spezielle Software Nachholbedarf: Jeder vierte setzte in einer weiteren Umfrage im Auftrag von Bitkom nichts dergleichen ein.
Schon eine ungewöhnliche E-Mail-Adresse ist ein Hindernis für Spammer. Sie erzeugen E-Mail-Adressen nach dem Zufallsprinzip und testen sie dann. Zeichen wie ein »_« oder Ziffern machen es schwerer, Treffer zu landen.
Je mehr andere, die eigene E-Mail-Adresse kennen, desto wahrscheinlicher wird es, dass sie auch bei einem Spammer landet. Deshalb sollten Nutzer einmal eine Extra-E-Mail-Adresse haben, über die sie Newsletter abonnieren, sich in Chats bewegen oder Bestellungen aufgeben. Verschickt ein Anwender E-Mails an einen größeren Kreis, trägt er die Adressen am Besten unter BCC ein. So kann der Empfänger diese nicht für sich auswerten.
Aus dem gleichen Grund empfiehlt es sich, die E-Mail-Adresse auf der eigenen Website nur kodiert abzulegen wie »vorname.name[at]provider.de«. Denn Spammer werten Webseiten auf verwendbare E-Mail-Adressen aus. In Communities beziehungsweise Social-Networks empfiehlt es sich, den eigenen Eintrag so zu konfigurieren, dass nur Freunde oder Geschäftspartner diese sehen dürfen.
Auch im Umgang mit Spam-Mails sollte der User vorsichtig sein. Wenn er diese schon öffnet, dann empfiehlt es sich wenigstens, unter keinen Umständen auf Links in der Nachricht zu klicken. Antwortet ein Anwender auf eine Spam-Mail, dann bekommt der Spammer eine Bestätigung, dass die Adresse gültig ist, und der User erhält selbst noch mehr E-Mail-Müll. Auch bei Abmelde-Optionen für Newsletter sollte der User aufpassen: Diese können auch eine Möglichkeit sein, die Gültigkeit der eigenen E-Mail-Anschrift zu signalisieren.
Update 5.08.2009: Von Peter Kopfmann, Presse- und Öffentlichkeisarbeit bei Retarus, erreichten uns noch einige Ergänzungen: Für Unternehmen empfiehlt es sich, solche Verhaltensmaßnahmen als Checkliste ihren Mitarbeitern zur Verfügung zu stellen. Diese sollten dabei auch entsprechend geschult werden.
Auch folgenden Tipp empfiehlt es sich zu beherzigen: Der Nutzer sollte im E-Mail-Client stets die Vorschau deaktivieren. Dies verhindert, dass E-Mails ungewollt geöffnet werden.
Generell empfiehlt es sich auch allgemein Gedanken um den Einsatz von E-Mail zu machen. Nicht alles muss per elektronischer Post verschickt werden, und nicht jeder muss immer auf CC stehen. Auch gehört vielleicht nicht alles in eine E-Mail aus Sicherheitsgründen - insbesondere, wenn es keine Verschlüsselung gibt.