Kritische Masse noch nicht erreicht

Zäher Start für De-Mail

25. Februar 2015, 9:47 Uhr | Daniel Dubsky
© alexyndr / Fotolia

Das für den sicheren und vertraulichen Datenaustausch zwischen Bürgern und Behörden geschaffene De-Mail hat einen holprigen Start hingelegt. Noch fehle die »kritische Masse« an Nutzern, heißt es in einem Bericht der Bundesregierung.

Zweieinhalb Jahre nach dem Start der ersten De-Mail-Dienste in Deutschland hat die Bundesregierung einen Zwischenbericht vorgelegt (PDF). Darin konstatiert man zwar gute Fortschritte bei der Verbreitung, da die akkreditierten Anbieter Mentana, Deutsche Telekom und United Internet bereits eine Million Privatanwender und eine hohe fünfstellige Zahl an Unternehmen und Verwaltungen gewonnen hätten. Die »kritische Masse« an Nutzern, damit es zur Entstehung von Netzwerkeffekten komme, sei jedoch noch nicht erreicht.

Als Ursache nennt die Bundesregierung den späten Start der Dienste erst ein bis zwei Jahre nach dem Inkrafttreten des De-Mail-Gesetzes 2011. Zudem wurde die Einführung bei der Bundesverwaltung durch die Klage eines Anbieters gegen die Ausschreibung verzögert und konnte daher erst in den vergangenen Monaten beginnen. Dementsprechend sei die Nutzung der Dienste noch gering und es fehle an Erfahrungswerten, um zu beurteilen, wo noch Anpassungs- und Ergänzungsbedarf besteht.

Bis Ende 2016 will die Bundesregierung nun einen weitergehenden Bericht vorlegen, der auf erforderliche Weiterentwicklungen bei De-Mail eingeht. In diesen sollen die Erkenntnisse einer gemeinsamen Arbeitsgruppe von Bundesregierung und Wirtschaft einfließen, die im Rahmen der Digitalen Agenda gebildet wurde. Zudem werden Anpassungen vorgenommen, um die eIDAS-Verordnung der EU umzusetzen und De-Mail interoperabel zu Diensten anderer EU-Mitgliedstaaten zu machen.


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