Laut einem aktuellen Report von Camunda, einem Anbieter von Prozessorchestrierung und Automatisierung, fürchten 85 Prozent der deutschen Unternehmen ein „digitales Chaos", verursacht durch immer komplexere, stärker vernetzte und automatisierte Prozesse.
Der „2025 State of Process Orchestration and Automation Report" von Camunda zeigt, dass 81 Prozent der Unternehmen in Deutschland (82 Prozent international) durch mangelnde Kontrolle ein höheres Compliance-Risiko sehen, während 79 Prozent (77 Prozent international) ein größeres Risiko für Ausfälle ihrer Kernprozesse befürchten. 82 Prozent der Befragten (in Deutschland wie international) glauben sogar, dass diese Risiken zu einem „Automatisierungs-Chaos" führen könnten, wenn sie nicht begrenzt werden.
Kurt Petersen, Senior Vice President Customer Success bei Camunda, erklärt: „End-to-End-Prozessorchestrierung und Automatisierung sind entscheidend, um Geschäftsergebnisse zu liefern. Doch heutige digitale Infrastrukturen und Prozesse sind komplex und voneinander abhängig – was eine große Herausforderung darstellt."
Er ergänzt: „Viele Unternehmen kämpfen mit isolierten Tools und Technologien, die es ihnen nicht leicht machen, Abläufe zu optimieren und sich einen vollständigen Überblick zu verschaffen. Wenn nicht entschlossen gehandelt wird, laufen Automatisierungsmaßnahmen Gefahr, Organisationen zu überfordern – mit fragilen Lösungen, mangelnder Governance, hohen Gesamtkosten und schwindender Agilität. Unternehmen, die ihre Automatisierung nicht in den Griff bekommen, werden letztlich von versierten Wettbewerbern abgehängt, die Prozessorchestrierung und Automatisierung bereits gemeistert haben."
Künstliche Intelligenz verändert die Arbeitsweise von Unternehmen grundlegend: Sie nutzt große Sprachmodelle (LLMs), Machine-Learning-Verfahren oder andere KI-unterstützte Funktionen für effizientere Prozesse und um die Kundenerfahrungen zu verbessern. Allerdings kommt KI häufig nur als isolierte Punktlösung für Einzelaufgaben zum Einsatz, anstatt in eine unternehmensweite Strategie eingebettet zu sein. Obwohl die meisten Unternehmen in den kommenden drei Jahren ihre KI-Fähigkeiten ausbauen möchten, stehen sie vor erheblichen Herausforderungen, wenn es darum geht, KI effektiv zu skalieren und zu operationalisieren.
Folgendes zeigt der Report:
Viele Unternehmen haben bereits umfangreiche Automatisierungslösungen implementiert, stehen jedoch vor der Herausforderung, diese über unterschiedliche Systeme und Prozesse hinweg effektiv zu steuern. Erfolgreiche Unternehmen schöpfen den Wert von Automatisierung aus, indem sie Prozessorchestrierung als entscheidende Fähigkeit nutzen, um alle beweglichen Teile oder Endpunkte eines Geschäftsprozesses zu koordinieren und teilweise sogar mehrere Prozesse zu integrieren.
Der Report verdeutlicht:
Petersen fasst zusammen: „Wenn Unternehmen KI erfolgreich in ihrem gesamten Geschäftsbetrieb operationalisieren wollen, müssen KI-Anwendungen und -Services wie jeder andere Endpunkt innerhalb automatisierter Geschäftsprozesse orchestriert werden. Nur so lassen sich Compliance-Anforderungen einhalten und der Return on Investment für KI maximieren. Prozessorchestrierung ist der Schlüssel, um Komplexität zu managen, Legacy-Systeme anzubinden und vielfältige Endpunkte zu koordinieren. Ohne sie bleiben Hyperautomation und das autonome Unternehmen für die meisten Organisationen unerreichbar."
Über den Report
Camunda hat Coleman Parkes mit einer Umfrage unter 800 Teilnehmenden (350 in den USA, 150 in Großbritannien, 150 in Deutschland, 150 in Frankreich) beauftragt, die in Unternehmen mit mindestens 1.000 Mitarbeitenden beschäftigt sind. Alle Teilnehmenden sind für die Prozessautomatisierung in ihrem Unternehmen verantwortlich oder maßgeblich daran beteiligt. Die Online-Befragung fand zwischen dem 30. September und dem 28. Oktober 2024 statt.