HP wirft dem ehemaligen Management des übernommenen Software-Spezialisten Autonomy Bilanzbetrug vor. Nun ermittelt auch das US-Justizministerium.
In den Fall um die angeblich betrügerische Buchhaltung des Softwareunternehmens Autonomy hat sich jetzt auch das US-Justizministerium eingemischt. Hewlett-Packard hat am Donnerstagabend in einer Pflichtmitteilung an die Börsenaufsicht mitgeteilt, dass die Behörde Ermittlungen aufgenommen hat.
Die milliardenschwere Übernahme des Software-Anbieters Autonomy durch den IT-Riesen HP zieht damit immer weitere Kreise. HP hatte bereits im November den Vorwurf erhoben, das im August 2011 übernommene britische Unternehmen habe den eigenen Unternehmenswert durch Buchhaltungstricks erhöht, um den Übernahmepreis in die Höhe zu treiben. Satte 10,3 Milliarden Dollar hatte HP, damals noch unter der Führung von Leo Apotheker, für den Spezialisten für die Analyse unstrukturierter Daten damals gezahlt.
»Ehemalige Mitglieder des Autonomy-Management-Teams« seien für » Unregelmäßigkeiten, Falschdarstellungen und Darstellungsmängel in der Buchführung verantwortlich, die dazu dienten, die zugrundeliegenden finanziellen Kennzahlen des Unternehmens aufzublasen«, sagt HP bei der Bekanntgabe seiner Quartalsergebnisse am 20. November. Hewlett-Packard musste damals über mehr als acht Milliarden Dollar abschreiben. Die »Unregelmäßigkeiten« in den Bilanzen seien erst aufgedeckt worden, als der Gründer von Autonomy, Mike Lynch, Mitte des Jahres aus dem Konzern ausgeschieden sei, so HP.