Lizenzchaos in deutschen Unternehmen
Wenn es um das Thema Lizenzen geht, liegt bei deutschen Unternehmen offenbar so einiges im Argen. Etwa 90 Prozent der Firmen haben sowohl zu viele als auch zu wenige Nutzungsrechte für die eingesetzte Software eingekauft, wie eine aktuelle Umfrage von Insight zeigt.

Damit ist Deutschland europaweit Spitzenreiter bei Fehllizenzierungen. Für die Unternehmen ergeben sich daraus durchaus konkrete Probleme: Zu viele Lizenzen kosten unnötig Geld, während zu wenige Lizenzen rechtliche Probleme nach sich ziehen können. Gleichzeitig zeigen die Unternehmen aber das Bemühen, diese Missstände zu beheben: 75 Prozent der IT-Abteilungen beschäftigen sich mit Lizenzmanagement, 20 Prozent haben bereits Projekte durchgeführt, um ihre falsche Lizenzierung in Griff zu bekommen. Im europäischen Vergleich steht Deutschland damit recht gut da. »Unzureichende interne Transparenz, aber auch mangelndes Wissen über die korrekte Lizenzierung sorgen dafür, dass in ganz Europa ein großer Teil der Unternehmen seine Software falsch lizenziert«, sagt Bernhard Schweitzer, Manager Professional Services bei Insight. Seiner Ansicht nach verdeutlichen die Ergebnisse der Umfrage, wie wichtig ein durchgängiges, zielgerichtetes Lizenzmanagement ist.
In ganz Europa gibt es gemäß der Umfrage zwei wichtige Gründe, sich mit Lizenzmanagement zu beschäftigen: Kosteneffizienz und Compliance. Diese werden in unterschiedlicher Häufigkeit, je nach Rechtslage in den einzelnen Ländern, genannt. Doch während sich in den Benelux-Staaten 95 Prozent der Unternehmen bereits aktiv um Lizenzmanagement gekümmert haben, sind es in Deutschland 75 Prozent, in Großbritannien 50, in Skandinavien 35, in der Schweiz 25, in Österreich 20, in Frankreich zwei sowie in Russland, Italien und Spanien etwa ein Prozent. Softwarelizenzen verschiedener Anbieter stellen ein extrem komplexes Umfeld dar, in dem sich viele Unternehmen nur sehr schwer zurechtfinden. Ein spezialisierter Dienstleister kann dieses fehlende Know-how bereitstellen und dafür sorgen, dass der Prozess effizienter funktioniert.