Grünes Licht für den Mega-Deal

Microsoft darf Activision übernehmen

17. Oktober 2023, 14:22 Uhr | Lars Bube
© Microsoft

Nachdem Microsoft den Wettbewerbshütern einige weitere Schritte entgegengekommen ist, hat nun auch die britischen CMA als letzte Kontrollbehörde ihre Einwände fallen gelassen und damit den Weg für die fast 70 Milliarden US-Dollar teure Übernahme von Activision Blizzard frei gemacht.

Fast zwei Jahre lang hat Microsoft mit Wettbewerbshütern, insbesondere in den USA, Europa und Großbritannien, über die Rahmenbedingungen für den geplanten Kauf des Spieleanbieters Activision Blizzard verhandelt. Jetzt dürfte die letzte große Hürde beseitigt sein. Nach der EU-Kommission und - mit Einschränkungen - der amerikansichen FTC, gab Anfang der Woche nun auch die britische CMA grünes Licht für die knapp 69 Milliarden US-Dollar teure Rekord-Übernahme. Dafür musste Microsoft den Kartellwächtern allerdings einige weitere Schritte entgegenkommen. So gehört zu den Auflagen der CMA etwa, dass Microsoft die Cloud-Gaming-Rechte für alle aktuellen und künftigen Activision-Titel abtreten muss, um eine monopolartige Marktmacht zu verhindern. Innerhalb des EU-Wirtschaftsraums soll dies über eine freie Plattformwahl für die Kunden realisiert werden, während für außerhalb ein entsprechender Deal mit Ubisoft eingefädelt wurde. Dieser läuft zunächst über 15 Jahre und führt zur etwas paradoxen Situation führt, dass Microsoft künftig seine eigenen Activision-Spiele bei Ubisoft für die Xbox lizenzieren muss.

Trotz der teils kräftigen Zugeständnisse äußern sich die beteiligten Parteien sich erfreut, dass die Übernahme nach dem mehr als 20 Mate andauernden Verfahren, in dem die Zeichen anfangs sehr schlecht standen, nun doch vollzogen werden kann. Der stark in die Verhandlungen mit den Wettbewerbshütern eingebundene Microsoft-Präsident Brad Smith dankt der CMA auf X (ehemals Twitter) für die gründliche Prüfung und ihre Freigabe. „Damit haben wir nun die letzte regulatorische Hürde genommen, um diese Übernahme abzuschließen, von der wir glauben, dass sie den Spielern und der Gaming-Industrie weltweit zugutekommen wird“, so Smith weiter. Auch das Xbox-Team hieß Activision Blizzard freudig in den eigenen Riehen willkommen. Ähnlich erfreut zeigte sich auch der umstrittene Activision-Chef Bobby Kotick und rief die Mitarbeiter dazu auf, alles für das Gelingen der Integration zu geben. Er selbst wird das Unternehmen indes laut Berichten von US-Medien schon bald verlassen müssen – gegen eine Abfindung von fast 300 Millionen Dollar. Darüber hinaus besitzt Kotick derzeit noch Aktienanteile an Activision Blizzard im Wert von mehreren hundert Millionen Dollar.

Doch auch wenn die offizielle Bestätigung der Übernahme gemäß dem aktuellen Zeitplan nun im Laufe dieser Woche erfolgen sollte, gibt es noch einen kleinen Unsicherheitsfaktor: In den USA läuft noch immer ein juristisches Verfahren, mit dem die FTC den Deal anfechten will. In erster Instanz war ihr das zwar nicht gelungen, im Winter steht jedoch noch das Berufungsverfahren dazu an. Einen Eilantrag zur Erlassung einer Einstweiligen Verfügung gegen die Übernahme hatte das Berufungsgericht im Vorfeld abgelehnt.

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