Eine amerikanische Windows-Nutzerin hat Microsoft verklagt, weil sie beim Kauf eines Rechners eine Gebühr für das Downgrade des vorinstallierten Windows Vista auf XP bezahlen musste. Microsoft wies nun darauf hin, dass der Softwarehersteller in keiner Weise von solchen Zusatzzahlungen profitiert.
Wie bereits berichtet, hat Emma Alvaro aus Los Angeles vor einem Gericht in Seattle Klage gegen Microsoft eingereicht. Der Konzern missbrauche Marktmacht, indem er seine Partner dazu nötige, bei Windows-Systemen für die Installation von Windows XP statt Vista eine Sondergebühr zu erheben.
In der Tat verlangen Rechnerhersteller wie Dell oder Hewlett-Packard circa 50 Euro dafür, wenn sie beim Kauf eines neuen PCs diesen nicht mit vorinstalliertem Vista, sondern mit XP ausliefern sollen.
Ein Sprecher von Microsoft wies nun die Vorwürfe von Alvaro zurück: Der Hersteller erhalte von diesen Gebühren keinen Cent. Das Downgrade sei schlichtweg eine zusätzliche Option, die Microsoft im Rahmen des Windows-Vista-Lizenzabkommens anbiete. Der Vorwurf, dass der Hersteller seine Marktmacht im Bereich Betriebssysteme missbrauche, liefe daher ins Leere.
Tatsache ist jedoch, dass Microsoft den »Rücksprung« auf Windows XP nicht gerade fördert. Das ist aus Sicht des Herstellers verständlich, weil dadurch das Image von Vista Schaden leidet.
Derzeit haben nur »Gold-Partner« des Softwareanbieters die Möglichkeit, eine Vista-Installation online auf XP umzustellen.
Andere Firmen müssen für jedes einzelne System, auf dem statt Windows Vista Business dessen Vorgänger Windows XP installiert werden soll, ein zeitraubendes Prozedere durchlaufen, das unter anderem Anrufe bei Microsoft erfordert. Aus diesem Grund fordern die Unternehmen von ihren Kunden einen Extrazuschlag.