Diensteanbieter können und dürfen sich nicht alles erlauben
Matthias Canisius, Regional Director CE & EE bei SentinelOne:
„So gut wie jeder interagiert heute mit dem Internet und nutzt dafür soziale Netzwerke, mobile Geräte und verschiedene Software und Kommunikationstools. Die meisten Nutzer verstehen und akzeptieren, dass sie, um diese kostenlosen Dienste und Technologien nutzen zu können, einige ihrer privaten Informationen preisgeben müssen. Soziale Netzwerke kennen unsere Vorlieben und wissen, wer unsere Freunde sind; Suchmaschinen scannen den Inhalt unserer E-Mails, um uns maßgeschneiderte Suchergebnisse anzubieten, und mobile Anwendungen sammeln Informationen über uns, um die Interaktion zu verbessern (und den Konsum zu steigern).
Die meisten Menschen nehmen diese Datenerfassung, -speicherung, -katalogisierung und -analyse gelassen hin. Schließlich haben sie dem ja ‚zugestimmt‘. Wenn Nutzer jedoch feststellen, dass jemand ohne vorherige Zustimmung Informationen über sie sammelt, entsteht zu Recht eine gewisse Aufregung. Aufschrei hin oder her, Google, Amazon und Facebook, aber auch Apple und Samsung und viele andere werden weiterhin so viele Informationen wie möglich über ihre Nutzer sammeln. All dies ist Teil ihres Geschäftsmodells. In einigen Fällen können die Unternehmen ihre Dienste nur dank dieser Datenerfassung zu dem Preis anbieten, den sie verlangen: oft zum Nulltarif.
Für die meisten von uns ist es entweder unpraktisch oder unmöglich, sich wirklich von diesen Unternehmen zu lösen; wir akzeptieren ihren verhältnismäßigen Eingriff in unsere Privatsphäre, weil die Bequemlichkeit oder der Nutzen ihres Dienstes uns einen Wert bietet. Das bedeutet aber nicht, dass diese Diensteanbieter tun und lassen können, was sie wollen. Es werden immer mehr Stimmen laut, die eine stärkere Aufsicht durch die Regulierungsbehörden und die Einführung und Durchsetzung strengerer Datenschutzgesetze fordern.“