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Potenziale für den Channel

Interview: Das sagt der Systemhaus-Chef

Autor:Autor: Claudia Rayling • 26.10.2016 • ca. 1:35 Min

Holger Bachert,Geschäftsführer beim Comtel Systemhaus
Holger Bachert,Geschäftsführer beim Comtel Systemhaus
© Comtel Systemhaus

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funkschau: Herr Bachert, wie weit sind Unternehmen in Bezug auf die IP-Migration?

Holger Bachert: Es gibt den größeren Mittelstand, der sich um die zukunftsorientierte Infrastruktur kümmert. Diese Unternehmen haben für dieses oder nächstes Jahr Gelder und Zeit in die IT-Abteilungen gesteckt, um Investitionen zu tätigen. Kleinere Firmen und vor allem Altenpflegeheime und Krankenhäuser sind noch nicht auf dem Stand, die nächsten Jahre dort zu investieren. Der ein oder andere Provider macht dem Kunden Druck, sich mit dem Thema All-IP zu beschäftigen. Da die IP-Umstellung von den Providern vorangetrieben wird, müssen sich die Kunden mit diesem Thema beschäftigen, hoffen aber darauf, dass sich die Umstellung noch über 2018 nach hinten verschiebt.

funkschau: Inwiefern trägt der Wandel der Kommunikationslandschaft Ihrer Meinung nach zu einer größeren Akzeptanz der Cloud bei?

Bachert: Jeder spricht von der Cloud und jeder versteht etwas anderes darunter. Bei Besprechungen mit den Kunden und Interessenten stellt man fest, dass es eine sehr große Skepsis gibt in Bezug auf die Daten und die sichere Speicherung. In vielen Fällen geht der Kunde auf Nummer sicher und entscheidet sich für eine Private Cloud, die er selbst verwalten kann. Wichtig ist, die aktuellen Kundenbedürfnisse ebenso wie die künftigen zu kennen.

funkschau: Inwiefern lassen sich die Potenziale, die mit der All-IP-Thematik eingehergehen, nutzen?

Bachert: All-IP und Cloud sind die Termintreiber im Vertrieb, die Kunden wollen für eine zukunftsorientierte IT-Infrastruktur Beratung – und das ist für uns als Dienstleister eine große Chance. Wichtig ist dabei, als Reseller einen Vorsprung gegenüber den Kunden aufzeigen zu können. Nicht nur die Kunden müssen umdenken, sondern auch die Systemhäuser müssen sich dem schnellen Innovationszyklus stellen. Wir pflegen schon seit Jahrzehnten Partnerschaften mit Herstellern, die uns dabei unterstützen, die Lösungen in Feldtests oder Laborumgebungen zu prüfen, bevor wir damit an unsere Kunden gehen. Viele sind mit dem Marketing und Vertrieb schneller und testen dann erst beim Kunden, was das Vertrauen in die Branche nicht steigert. Der Service ist dem Kunden wichtig. Mit der Verschmelzung von IT und TK liegen den Entscheidern die Themen Redundanz und Serviceflexibilität sehr am Herzen. Wir als Systemhaus stellen uns den neuen Anforderungen und bilden von unterschiedlichen Standardservices auch kundenspezifische Servicemodalitäten ab.