Auf welche Lösung setzen?
- All-IP - Herausforderungen für den Handel
- Auf welche Lösung setzen?
- Von ISDN zu All-IP
Letztendlich ergibt sich bei der All-IP-Umstellung immer die Frage, ob die vorhandene Infrastruktur weiterhin genutzt werden kann oder ob eine Neuanschaffung sinnvoller erscheint. Beide Lösungen sind möglich und haben ihr Für und Wider. Soll die vorhandene Telefonanlage weiter genutzt werden, ist der Einsatz eines Media-Gateways, das als „Übersetzer“ von ISDN auf IP dient, notwendig. In diesem Fall könnte die bisherige Telefonanlage inklusive aller Telefone und dem bislang gewohnten Handling bestehen bleiben. Das Gateway bindet die TK-Anlage über interne ISDN-Anschlüsse an und ermöglicht den Zugang zum Internet (SIP-Provider) über ein xDSL-Modem. Das „hybird Media Gateway“ (hybird MGW) von Bintec Elmeg etwa kommt insbesondere für kleinere Migrationsszenarien in Betracht. Die auf die Bedürfnisse kleiner und mittlerer Unternehmen zugeschnittene Lösung bietet dank zweier frei konfigurierbarer ISDN-Schnittstellen – welche vier gleichzeitige Verbindungen für Sprache (VoIP) und Faxverkehr (FoIP) erlaubt – die notwendigen Voraussetzungen für einen Einsatz im Geschäftskundenumfeld. Damit hebt sich das „hybird Media Gateway“ von typischen Endkundenprodukten ab und positioniert sich etwas unter den deutlich kostspieligeren Corporate-Lösungen. Zudem kann das „hybird Media Gateway“ vollkommen herstellerunabhängig von der vorhandenen TK-Anlage eingesetzt werden.
Als zweite Alternative kommt die Neuanschaffung einer All-IP-fähigen TK-Anlage in Betracht. In diesem Fall wird die bestehende TK-Anlage durch eine neue, hybride Lösung oder durch eine reine IP-Anlage ausgetauscht, und die neue Anlage erledigt das SIP-Trunking sowie die IP-Telefonie. Es können – je nach Ausprägung der Anlage – bisherige ISDN- oder Up0-Telefone weiterverwendet oder entsprechende SIP-IP-Telefone angeschlossen werden. Eine Anpassung und Einweisung des Endkunden ist aber in diesem Fall notwendig, um die neue Anlage bedienen zu können.
Fazit: Durch All-IP tun sich für den Handel zusätzliche Umsatzpotenziale auf. Es bleibt aber auch die Erkenntnis, dass es zwingend erforderlich ist, das Thema zu verstehen und zu verinnerlichen. Zum einen ist die Wahl der „richtigen“ Produkte beziehungsweise des passenden Herstellerpartners ein entscheidendes Kriterium, zum anderen ist es notwendig, die technologischen Grundlagen aufzubauen.
Der Fachhandel muss sich der All-IP-Herausforderung jetzt stellen! Das ist mit einem gewissen Aufwand verbunden, bietet aber im Gegenzug auch interessante Umsatzpotenziale für den gut ausgebildeten und adäquat aufgestellten ITK-Fachhandel – und das mindestens fünr die nächsten drei bis vier Jahre.