"Nicht jeder Händler wird es schaffen"
- "Der stationäre Handel muss sich weiterentwickeln"
- "Nicht jeder Händler wird es schaffen"
funkschau: Wie gestaltet sich der vernetzte Laden von Brodos und wie hoch ist der Investitionsaufwand für Händler?
Brokelmann: Mit Cross-Channel dem Kunden die bessere Alternative als regionale Händler mit Ladengeschäft und großem Onlineshop zu bieten, ist eine Herkules-Aufgabe, die weder finanziell noch administrativ vom Händler allein zu bewältigen ist. Im Konzept des vernetzten Ladens kümmern wir uns sehr gezielt darum, mit einfachen Modulen die Vorteile des Internet-Kanals für den Händler zu erschließen. Das große Sortiment beispielsweise machen wir sichtbar durch unsere marktführende Kiosk-Technologie, die auf dem brodos.net und Marketplace basiert. „Store-Ship“ kümmert sich darum, jederzeit einen wettbewerbsfähigen Preis zu ermitteln und dem Händler vorzuschlagen. Darüber hinaus kümmert sich Store-Ship um eine möglichst perfekte Kundenerfahrung bei Lieferung in den Laden und direkt nach Hause. Ganz wichtig ist es, aus dem Internet das große Sortiment mit guten Preisen mit Bestellmöglichkeit im Markenauftritt des Händlers verfügbar zu machen. Darum ist im vernetzten Laden eine Händler-Homepage mit Online-Shop Standard. Als letztes wichtiges Modul kümmert sich „My-Store.TV“ sowohl um digitale Werbung im Laden, als auch im E-Mail-Verteiler um die Stammkunden. Durch die gemeinsam genutzte Plattform reduzieren sich die Kosten für jeden einzelnen Händler auf ein sehr kleines Budget.
funkschau: Welche Voraussetzung muss ein Händler mitbringen, um sein Ladengeschäft zum vernetzten Laden zu wandeln? Eignet sich hier jeder Händler?
Brokelmann: Grundsätzlich eignet sich für den vernetzten Laden jeder Händler, sofern er sich für den Kunden als anerkannter Fachmann und Dienstleister vor Ort einen Namen gemacht hat. Wichtigste Voraussetzung ist die Einstellung des Unternehmers. Der Wandel vom reinen stationären Laden zu einem Cross-Channel-Händler mit riesigem Sortiment zu wettbewerbsfähigen Preisen ist eine nicht zu unterschätzende Veränderung in der Denkweise. Wir alle wissen, dass es nicht jeder Händler schaffen wird. Einige werden ihr Geschäft schließen, aber neben den flexiblen Unternehmen, die sich weiterentwickeln, sehen wir auch viele Neueinsteiger, die unter anderen Voraussetzungen ihr Geschäft betreiben wollen. Darum habe ich keine Sorge, dass die Geschäfte lange leer stehen werden.
funkschau: Wie unterstützen Sie Ihre Partner auf dem Weg zum vernetzten Laden?
Brokelmann: Das Konzept des vernetzten Ladens haben wir in einzelne Module unterteilt, sodass es dem Unternehmer und seinem Verkaufspersonal möglich ist, sich Schritt für Schritt und kontinuierlich weiterzuentwickeln. Egal, ob ein Visionär sofort adaptiert, was ihm vorgeschlagen wird oder ein konservativer Unternehmer erst mal in Ruhe abwartet, was sich bewährt. Mit der Möglichkeit, den vernetzten Laden etappenweise in den eigenen Verkaufsprozess zu integrieren, werden wir jedem gerecht.
funkschau: Sehen Sie in diesem Konzept die Erfolgsstrategie für den stationären Handel, um den großen Etailern die Stirn zu bieten?
Brokelmann: Sowohl der stationäre Laden als auch der Internet Pure Player bietet dem Kunden alle Vorteile aus beiden Welten. Darum ist klar, dass nur die Kombination auf Dauer den großen Nutzen bringen wird. Offen ist lediglich, in welcher Form Cross-Channel seinen Siegeszug beim Verbraucher antreten wird. Wir sehen in vielen Projekten zu unseren Themen Kiosk, Katalog und Marketplace sowie Onlineshop, dass der vernetzte Laden durchaus Modellcharakter hat. Am Ende können aber auch wir nicht hellsehen und entwickeln den vernetzten Laden ständig weiter.