Digitale Transformation - und wie geht's weiter?
Der digitale Transformationsprozess fordert ein Umdenken bei Distributoren, Herstellern und Systemhauspartnern. Er ist Herausforderung und Chance zugleich. Doch die Weichen müssen jetzt gestellt werden.

- Digitale Transformation - und wie geht's weiter?
- Systemhäuser bilden das Rückgrat des Tarox-Geschäfts
Herr Golias, vor welche Herausforderungen stellt uns die digitale Transformation?
Christos Golias: Ein Umdenken ist selbstverständlich keine singuläre Entscheidung oder gar ein radikaler Richtungswechsel von "sofort auf gleich". Es ist vielmehr ein längerer Transformationsprozess, bei dem allerdings die Entscheidung zum Umdenken zeitnah gefällt werden muss. Hierbei kommt es tatsächlich primär darauf an, als erste und wichtigste Entscheidung den Prozess der Veränderung einzuleiten. Große Herausforderungen, die gemeis-tert werden müssen, sind die schleichende Veränderung der Handelsstufen (Etail), eine Cloud, die Systemhaus-Dienstleistungen übernimmt, aber auch die zunehmende, Lebenszyklus-verlängernde Leistungsfähigkeit (Dichte) von Server- und Storagesystemen.
Der Trend geht hin zu ganzheitlichen Lösungsangeboten – für diverse Systemhausintegratoren kein leichtes Unterfangen. Würden Sie Systemhäusern eher dazu raten, sich breit aufzustellen oder zu spezialisieren? Und welche Rolle spielen in diesem Zusammenhang Kompentenzgemeinschaften?
Golias: Den Trend zum ganzheitlichen Lösungsangebot begrüßen wir sehr. Fast fühlt es sich an, als wenn eine Branche endlich "zur Vernunft" kommt und den (End-)Kundennutzen frei von technischen Allüren betrachten darf. Der technologische Fortschritt, aber auch die Kundenbereitschaft, erlauben es uns, IT immer mehr als nicht-limitierenden Faktor eines Wachstumsprozesses zu sehen. In einem solchen Kontext sind sowohl Fokussierung als auch generalistische Vorgehensweise erlaubt. Eine Entscheidung, ob Spezialisierung oder nicht, hängt zuletzt aber auch von verschiedenen individuellen Faktoren ab – wie etwa Zielgruppen, Standort und dem vorhandenen Know-how. Das zeitgemäße Systemhaus wird seinen Weg zwischen professionellem Infrastrukturanbieter und IT-Berater finden müssen. Das Erkennen von Kundennutzen wird die herausragende Rolle des zukünftigen IT-Beraters sein. Durch das Hinzuziehen von Wissen über weitere Channel-Partner, wie beispielsweise Tarox, gestaltet der Reseller aktiv eine Kompetenzgemeinschaft. Der dadurch entstehende Wissens-transfer ist im Übrigen stets ein gegenseitiger Prozess.