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LWL-Verkabelung im RZ

100G-Härtetest mit zehn Steckern

Eignet sich eine neue Datacenter-Verkabelung auch für zukünftige Anwendungen wie 40/100G-Ethernet und 120G-Infiniband? Um RZ-Betreibern auf diese Frage eine quali-fizierte Antwort geben zu können, hat Dätwyler sein Glasfasersystem unter erschwerten Bedingungen testen lassen.Dätwyler Cabling Solutions und der Glasfaserhersteller Corning pflegen nach eigenen Angaben seit vielen Jahren eine enge strategische Partnerschaft. Unter anderem setzt Dätwyler seit Anfang 2011 in allen Multimode-Glasfaserkabeln mit den Faserkategorien OM2, OM3 und OM4 nur noch Cornings biegeoptimierten G50/125µm-Fasern (Clear Curve) ein - auch in den Kabeln der neuen "Dätwyler Datacenter Solution". Um die Tauglichkeit der OM3/OM4-Versionen dieses Verkabelungssystems auf 100G-Ethernet- und 120G-Infiniband-Übertragungen zu testen, stellte Corning seine Entwicklungs- und Forschungslabors im Sullivan Park in New York zur Verfügung.   Testbedingungen für 100G Eine geeignete Testmethode, die Leistung eines Systems zu bestimmen, ist die Messung der Bitfehlerrate (Bit Error Rate, BER). Dabei müssen alle installierten Strecken (Links) eine Übertragung mit einer Bitfehlerrate besser als 10?12 erreichen. Diese Testmethode bietet die größtmögliche Sicherheit dafür, dass alle Komponenten des Verkabelungssystems auch in einer "realen" Installation zuverlässig arbeiten und die für 100G vorgegebenen Grenzwerte für die Einfügedämpfung (Insertion Loss, IL) einhalten - und somit, dass auf den Anwender also keine fehlerbedingten zusätzlichen Kosten zukommen. Im Corning-Labor kreierten die Techniker einen Aufbau, der dem Standard IEEE 802.3ba 100GBase-SR10 entspricht. Dieser besteht verkabelungsseitig aus einem 100GBit/s-Übertragungssystem mit Paralleloptik. Die Signale induziert ein VCSEL-basierender 850-Nanometer-Transceiver (12×10 GBit/s). Bei allen für den Testaufbau verwendeten Kabeln, Komponenten, Transceivern und Steckverbindern handelte es sich um normkonforme, aber beliebig ausgewählte Standardprodukte.  

Autor:Pius Albisser, Engineer Data Center Solutions, Dieter Rieken, Leiter Kommunikation, beide bei Dätwyler Cabling Solutions (jos) • 2.2.2013 • ca. 0:10 Min

Augendiagramm
Augendiagramm: Ein "offenes Auge" steht für minimale Signalabweichungen durch Störungen.

Im Rahmen des BER-Tests diente am Ende der 200-Meter-Übertragungsstrecke ein nachleuchtendes Oszilloskop dazu, so genannte "Augendiagramme" aufzunehmen.

Das Messschema des Tests der Dätwyler-Verkabelung in den Corning-Labors.
LANline.