Flexible Nutzungsoptionen

Argumente für das Colocation-RZ

31. Juli 2013, 6:00 Uhr | Jörg Rosengart/jos, Geschäftsführer von Equinix Deutschland.

Steigender Wettbewerbsdruck und der rasch voranschreitende technische Fortschritt machen die IT-Infrastruktur in Unternehmen zur ewigen Baustelle. Dabei sehen sich die Entscheidungsträger in IT-Abteilungen nicht nur mit der Forderung konfrontiert, die benötigte Infrastruktur samt entsprechend schnell nutzbarer Expansionsoptionen zu realisieren, sondern dabei auch enge Kostenrahmen einzuhalten. Mit Bordmitteln ist dies meist nicht zu schaffen. Der Einsatz externer Ressourcen ist daher eher die Regel denn die Ausnahme.

Vor diesem Hintergrund rücken herstellerneutrale Rechenzentren in den Fokus. Denn neben Argumenten wie klar definierte Kosten und Erleichterungen der Management-Aufgaben sprechen auch die Skalierbarkeit, Anbieterneutralität, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit für den Betrieb unabhängiger Rechenzentren und gegen den Eigenbetrieb.

Colocation bedeutet in erster Linie die Wahl eines externen Standorts für die IT-Infrastruktur, die IT-Abteilung eines Kunden in einem neutralen Rechenzentrum bleibt autark. Es gibt keinerlei Vorgaben über die eingesetzte Hardware, zu betriebsinternen Abläufen oder zu Art und Umfang der Netzwerkanbindungen. Die Kontrolle und Entscheidungsgewalt verbleiben beim Server-Betreiber.

Für diese Entscheidungen steht allerdings eine Vielzahl von Optionen offen. Carrier-neutrale Rechenzentren offerieren unterschiedlichste Netzwerkoptionen, die sich in diesem Umfang in einem Inhouse-Datacenter kaum finden lassen. So bieten direkte Verbindungen und Peering-Agreements innerhalb des Zentrums als Layer-1-Lösungen äußerst kosteneffektive und latenzoptimierte Anschlussoptionen zu Service-Dienstleistern und Netzwerkbetreibern.

Über mehrere Anbindungen an unterschiedliche Netzwerke lässt sich auch die Ausfallsicherheit erhöhen, wobei man zudem von allen Vorteilen profitiert, die ein breites Angebot bietet. Denn neutrale Rechenzentren fungieren als Marktplatz für Netzwerkleistungen, und Konkurrenz belebt das Geschäft. Abhängigkeiten von einem einzelnen Carrier kommen nicht vor. Die direkte Vergleichbarkeit der Leistungen hilft bei der optimalen Netzwerkwahl. Zudem es ist einfach, bei Bedarf zu wechseln, etwa bei einem anstehenden Upgrade zu 40GbE- und 100GbE-Anbindungen.

Diese Auswahl trägt nicht nur zur Senkung der Netzwerkkosten bei, sondern unterstützt gerade anspruchsvolle Rechenzentrumsnutzer dabei, die in datenintensiven Bereichen wichtigen Latenzen so gering wie möglich zu halten. So profitieren Finanzdienstleister beispielsweise von dieser Geschwindigkeitsoptimierung durch Cross-Connects innerhalb einer Infrastruktur zu ebenfalls im Gebäude angesiedelten Börsen, Handelsplätzen und Marktdatenanbietern, was gerade im Hochfrequenzhandel deutliche Wettbewerbsvorteile birgt.

Auf Layer-2-Ebene lässt sich von Ethernet-Exchanges profitieren. Diese bieten mit nur einem Anschluss Verbindungen nach draußen und damit zu einer umfangreichen Palette an Destinationen und Dienstleistern. Dies reduziert die Komplexität und verkürzt die Zeitspanne bis zur Nutzung neuer Dienste – zum Beispiel Enterprise Clouds oder Managed-Services. Zudem definieren seriöse Anbieter für ihre Exchanges klare Service-Level, die Bandbreiten, Latenzen und Verfügbarkeiten im Bereich der fünf Neunen oder besser gewährleisten.

Auf die Größe kommt es an: Dies gilt zumindest für die Anbieter neutraler Rechenzentren und dann, wenn die internationale Präsenz und die Erschließung neuer Märkte für ein Unternehmen auf der Agenda stehen. In solchen Fällen ist es wichtig, die Skalierbarkeit der Kapazitäten nicht nur vor Ort, sondern auch in den für Markterweiterungen und Expansionen maßgeblichen globalen Wirtschaftsräumen gewährleistet zu wissen.

Dazu verfügen die Großen der Zunft teilweise global über Standorte, was die Skalierung und Expansion vereinfacht. Insgesamt summieren sich die genannten Vorteile, um deutlich für die Zusammenarbeit mit einem neutralen Colocation-Anbieter zu sprechen.

Mit Online-Tools wie dem von Equinix lässt sich planen, ob sich die eigene Infrastruktur für die Zusammenarbeit mit einem Colocation-Anbieter eignet.
LANline.

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Lampertz GmbH & Co. KG

Matchmaker+