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IPv6 in der Automatisierungstechnik

Aufbruch in eine neue Kommunikationsära

Die Knappheit an IP-Adressen führt unweigerlich zum Übergang vom IPv4- auf das IPv6-Protokoll. Dies betrifft auch die Automatisierungstechnik. Durch mögliche Zweigleisigkeit ist ein Bestandsschutz für Altanlagen gegeben. Erste Automatisierungsprodukte mit IPv6-Unterstützung ermöglichen die Backbone-Anbindung, ohne auf eine spezielle Übergangstechnik angewiesen zu sein.Mit der Einführung des Internet-Protokolls in Version 6 (IPv6) in der Automatisierungstechnik erweitern sich die bisherigen IPv4-Adressen mit 32 Bit auf eine vier Mal so breite Adresse mit 128 Bit. Dadurch lässt sich der Adressraum massiv vergrößern. Dies erlaubt zugleich eine komplette Abkehr von den bisher eingeführten Adressumsetzungen im begrenzten IPv4-Adressraum. Somit ist zukünftig wieder eine problemlose Kommunikation direkt zwischen Endsystemen möglich. Eine komplizierte und fehleranfällige Adressdefinition via Network Address Translation (NAT) wird obsolet. In der Zukunft wird es nur noch zur reinen "End-to-End-Kommunikation" kommen. Einschränkende Techniken wie NAT und PAT (Port and Address Translation) sind nicht mehr erforderlich. Welche Nutzen ergeben sich für den Anwender von der Einführung der neuen IPv6-Technik? Dazu gehören sicher eine durchgängige Diagnose von der ERP-Ebene über die Leitebene bis in die Feldebene, ein hierarchischer Aufbau von Netzstrukturen und ein optimiertes Routing. Neue Informationstechniken werden ausschließlich auf IPv6 basieren. Zugleich ist in der Praxis jedoch die Koexistenz von IPv4 und IPv6 für eine lange Zeit zu berücksichtigen. Daher stellt sich heute nicht mehr die Frage, ob ein Übergang von IPv4 nach IPv6 stattfindet, sondern wann. Künftig wird auf der ERP-Ebene IPv6 vorherrschend sein, da neue Funktionen innerhalb der Software direkt auf den IPv6-Diensten aufsetzen. Durch die zunehmende Verzahnung der Automatisierung mit der Büro-IT-Kommunikation gewinnen auch die auf IPv6 basierenden Kommunikationsdienste mit durchgängiger Diagnosefähigkeit auch für

Autor:Reiner Plonka/jos, System-Manager Sensors and Communications bei Siemens in Nürnberg. • 14.11.2013 • ca. 0:10 Min

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Der Simatic NET OPC übernimmt im dargestellten Szenario die Rolle eines Proxy-Servers.

Über ein Backbone-Netzwerk geschieht der Zugriff auf eine Anlage, die noch IPv4-fähig ist oder die von anderen Feldbussystemen wie etwa Profibus unterstützt wird. Der OPC-Client oder ein entsprechender OPC-Browser müssen mit der richtigen IPv6-Adresse konfiguriert sein.

Aufteilung einer IPv6-Adresse.