Generell scheint die Situation in Deutschland verglichen mit anderen Ländern eher positiv bis entspannt, allerdings ist diese Einschätzung mit Vorsicht zu genießen. Auf der einen Seite gibt es in Deutschland, im Gegensatz zu Großbritannien oder den USA, keine Veröffentlichungspflicht bei Fällen von Data-Leakage. Vorfälle, die vor der Presse geheim gehalten werden konnten, tauchen demzufolge in keiner Statistik auf. Ein Vergleich mit oben genannten Ländern ist daher schwierig. Allerdings muss man davon ausgehen, dass auch ohne Veröffentlichungspflicht Vorfälle, bei der mehr als eine Million Datensätze betroffen sind, bekannt werden.
Insofern ist die deutsche Situation vorsichtig positiv zu bewerten, wenn man oben erwähnten Vorfällen bestimmte internationale Vorfälle gegenüberstellt. So verlor eine britische Behörde 2011 insgesamt mehr als 10 Millionen Datensätze. Ein File-Hoster gewährte jedermann vier Stunden lang Einsicht in 25 Millionen Kundendaten und ein koreanisches soziales Netzwerk erlaubte seinen 35 Millionen Mitgliedern Namen, Telefonnummern und E-Mail-Adressen der übrigen Mitglieder einzusehen. Vor solchen Fällen blieben wir im vergangenen Jahr in Deutschland verschont, vorausgesetzt man nutzte als Deutscher nicht die Dienste von betroffenen ausländischen Unternehmen.
Details, Namen und Quellen der Vorfälle können im Anhang zum DLP Report 2011 auf der Website von Infowatch eingesehen werden unter:
www.infowatch.ru/de/analytics/de-reports/2730