Energiesparen mit High-Density-Racks

Der grüne Schrank

17. April 2008, 22:52 Uhr | Dieter Rieken/jos

Serverschränke gelten gemeinhin nicht gerade als wirksames Mittel, um Energie einzusparen. Doch Klima-Racks mit einer integrierten Kühleinheit können maßgeblich dazu beitragen, den Stromverbrauch im gesamten Rechenzentrum zu senken. Dies sollen Modellrechnungen des Herstellers Schäfer belegen.

Das große Energiesparpotenzial, das sich mit den unter "Green IT" gefassten Produkten und
Konzepten realisieren lässt, nützt nicht nur der Umwelt, sondern auch dem Geldbeutel. Insbesondere
die ausufernden Budgets, die Unternehmen für den Betrieb und die Klimatisierung ihrer Rechenzentren
aufwenden müssen, lassen sich mit intelligenten, Strom sparenden Konzepten deutlich senken.

Eine interessante Lösung, um die stetig dichter gepackte und immer leistungsfähigere Hardware
effektiv zu kühlen, sind High-Density-Rack-Systeme. "High Density" deshalb, da sich in einem
solchen Schrank auf einer Stellfläche von nur einem Quadratmeter Server und Speicherkomponenten von
bis zu 54 HE (Höheneinheiten) einbauen lassen. Der eigentliche Clou an den neuen Klima-Racks ist
die Möglichkeit, die Kühleinheit in den Schrank zu integrieren und "Cooling-on-Demand" zu
realisieren. Dies trägt dazu bei, den Stromverbrauch im gesamten Rechenzentrum massiv zu
senken.

Jede Temperaturabsenkung um ein Grad Celsius kostet den Betreiber eines Rechenzentrums rund fünf
Prozent mehr Energie. Legt man diese Faustformel zugrunde, lassen sich mit einem rundum
geschlossenen, wassergekühlten Rack-System Tausende Euro sparen, da die Raumklimaanlagen deutlich
entlastet werden.

Je nach Bedarf oder Serverauslastung kann man die in den Schrank integrierte,
raumluftunabhängige Rack-Kühlung, die mit Hochleistungswärmetauscher und redundanten Lüftern
arbeitet, auf Wärmelasten von 4 bis 21 kWt einstellen. "Bei einer maximalen Kühlleistung von 21 kW
ist für unser System eine vergleichsweise hohe Kaltwasservorlauftemperatur von 12°C ideal. Die
Rücklauftemperatur beträgt dann 18°C. In anderen Systemen mit gleichen Nutzkälteleistungsangaben
muss die Temperatur des zulaufenden Kühlwassers 10°C betragen. Diese zwei Grad weniger verbrauchen
zehn Prozent mehr Energie", rechnet Peter Wäsch, Leiter Vertrieb IT bei Schäfer vor.

Das Rechenbeispiel gelte auch umgekehrt: "Wenn der maximale Bedarf an Nutzkälteleistung im
Schrank nur 10 oder 15 kW beträgt, kann der Anwender die Temperatur des zulaufenden Kühlwassers
getrost auf 14 oder 16°C erhöhen. So spart er die Stromkosten beim Kaltwassererzeuger."

Kühlung on Demand

Ein in den Schrank integrierte Rack-Management-System sorgt dafür, dass im Umluftbetrieb
jederzeit nur die Kälte zur Verfügung gestellt wird, die zur Aufrechterhaltung des jeweils
definierten Innenraumzustands notwendig ist. Dass die Kühlung nur bei Bedarf, also nicht im
Dauerbetrieb läuft, führt im Vergleich zu statischen Systemen zu weiteren Einsparungen.

Die Energiekosten lassen sich darüber hinaus auch mit der so genannten Freikühlung senken. Laut
Peter Wäsch erlebt das gängige Konzept, bei dem niedrige Außentemperaturen zur Kühlung des Wassers
beitragen, in den letzten Jahren eine "richtige Renaissance". Bei der Freikühlung muss ab einer
bestimmten Außenlufttemperatur keine Kühlmaschine mehr betrieben werden. In vielen Rechenzentren,
die mit Raumklimaanlagen ausgestattet sind, reichen auch passiv belüftete Racks aus, um einen
sicheren Serverbetrieb zu gewährleisten. Ein typisches Beispiel dafür ist die
Druckbodenklimatisierung, bei der die Effizienz der Kühlung durch eine bestimmten Anordnung der
Schränke und die Kaltluftführung optimiert wird. Aber auch dort spricht die Rechnung zugunsten von
Racks mit integrierten Kühlsystemen. In einem für 200 kW ausgelegten Rechenzentrum beträgt der
Aufwand an elektrischer Energie für die Lüfter der Raumklimaanlage rund 20 kW. Klima-Racks, bei
denen nur das Luftvolumen im Inneren des Schranks gekühlt werden muss, benötigen dagegen nur etwa 6
kW elektrische Energie, um die 200 kW Verlustleitung abzuführen. Bei einem Strompreis von 15 Cent
pro Kilowattstunde summieren sich die Einsparungen somit auf rund 20.000 Euro pro Jahr.

Nicht zuletzt bieten High-Density-Racks die Möglichkeit, leistungsfähige Geräte für das Strom-
und Sicherheitsmanagement zu integrieren, das gesamte Equipment fern zu warten und alle
Schrankparameter zuverlässig zu kontrollieren.

Info: Schäfer Tel.: 0351/4841-200 Web: www.schaefer-it.com


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