Kommentar: Sicherheitsspezialist

Die Suche nach dem Security-Experten

7. November 2012, 15:05 Uhr | Mathias Hein, freier Consultant in Neuburg an der Donau
Mathias Hein, Consultant

Suchen Sie einen Sicherheitsspezialisten? Dann werfen Sie ihre Einstellungsrichtlinien über Bord und beschäftigen Sie sich mit der Nerd-Kultur. Denn Computerfreaks fallen oft durch die Einstellungskriterien für normale Mitarbeiter - Regeln und die zu erwartenden juristischen Fallstricke kategorisieren diese potenziellen Mitarbeiter als unerwünscht.

Immer wieder beklagen sich die Unternehmen, dass es heute ungeheuer schwer ist, die richtigen IT-Sicherheitsexperten zu finden. Diese Experten sind jedoch im Markt zu finden, man muss nur die für reguläre Mitarbeiter aufgestellten Einstellungskriterien modifizieren und sich mit dem Hintergrund und der Kultur dieser Berufsgruppe auseinander setzen. Computerfreaks widersprechen in der Regel allen Einstellungskriterien und lassen sich von ihrem Tätigkeitsbild nicht in ein Schema pressen. Eher generalistische Kompetenzen oder formelle Beratungsfähigkeiten sollten von vorne herein nicht erwartet werden.

Man muss einfach akzeptieren, dass die Sicherheitsexperten immer an den äußeren Grenzen des Normalen arbeiten. Meist ergeben sich bereits durch das Fehlen „üblicher“ Arbeitszeugnisse die ersten Hindernisse für eine Einstellung eines solchen Bewerbers. Man verlangt von dem potenziellen zukünftigen Mitarbeiter ein umfassendes Know-how, um die Netzwerke und Rechner schützen zu können. Diese Anforderungen lassen sich am besten durch einen Universitätsabschluss und die Fachkenntnisse mit entsprechenden IT-Zertifizierungen beziehungsweise IT-Sicherheitsüberprüfungen belegen. Dumm nur, dass kein Institut und keine Universität die vom Bewerber geforderten Zertifikate oder Zeugnisse ausstellen kann. In der Realität gibt es diese Ausbildungsgänge nicht. Daher sollten wir die Themen „Zeugnisse“ und „Ausbildung“ schnell vergessen! Für diese Experten müssen Freiräume geschaffen werden. Referenzen sind wertvoller als jedes Zeugnis und sind zudem noch ein Relikt aus dem vergangenen Jahrhundert. Außerdem muss man berücksichtigen, dass die regulären Arbeitszeiten (oder noch schlimmer Kernarbeitszeiten) für IT-Sicherheitsexperten nicht zur Zwangsjacke werden dürfen. Denken Sie daran, für Online-Kriminelle ist ihre „Firma“ nicht nur 8 Stunden, sondern 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr geöffnet.

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