Da die genutzte und real für die VoIP- und Videoanwendungen notwendige Bandbreite sich nicht aus einer Analyse der Netzwerkinformationen ermitteln lässt, ist es notwendig, vor dem Rollout der Echtzeitanwendungen eine VoIP-/Video-Simulation durchzuführen. Hierbei werden echte Telefonate-/Video-Streams über einen längeren Zeitraum übermittelt und überprüft, ob die natürlichen Lastspitzen im Netz den Echtzeitverkehr beeinflussen. Erst diese Simulation führt zu einem aussagekräftigen Ergebnis für die Praxis. Der Aufwand der Vormessung hängt von der Größe des zu überprüfenden Netzwerks ab. Automatisierte Messungen über den Zeitraum von einer Woche genügen für eine qualitative Aussage und für die Bewertung des realistischen Verkehrsaufkommens. Ein solcher Messzyklus untersucht dabei das normale Verkehrsverhalten eines Unternehmens und umfasst auch die regelmäßigen Backupzyklen. Bei einer VoIP-Vormessung wird das so genannte PESQ- (Perceptual-Evaluation-of-Speach-Quality-) Messverfahren genutzt. Dabei werden nicht nur die Netzwerkparameter kontrolliert, sondern auch Audioparameter überprüft und die Sprachqualität auf einer Ende-zu-Ende-Basis beurteilt.
Dadurch erreicht man eine lückenlose Dokumentation der Sprachqualität aller geplanten VoIP-Verbindungen und dokumentiert gleichzeitig die Übergänge zwischen den Netzwerken. Auch lassen sich Netze (beispielsweise das WAN oder der DSL-Anschluss), die nicht der Kontrolle des Unternehmens unterliegen, auf ihre VoIP-Tauglichkeit hin überprüfen. Bei einer VoIP-Messung mit dem PESQ-Algorithmus werden folgende Qualitätsparameter ermittelt: