Wenn am 6. März die IT-Messe CeBIT in Hannover ihre Türen öffnet, schaut ganz Deutschland auf zukunftsweisende Technologien im Bereich Internet und Computertechnik. Doch der Beitrag, den die IT-Wirtschaft zum Klimaschutz leistet, bleibt wenig visionär. Hersteller von Arbeitsplatzcomputern, Laptops oder Monitoren haben die Möglichkeit, besonders energieeffiziente und umweltfreundliche Geräte mit dem Blauen Engel auszeichnen zu lassen. Bislang ohne Resonanz.
„Noch gibt es keinen einzigen Hersteller, der sich um den Blauen Engel mit seinen aktuell geltenden Anforderungen beworben hat“, bedauert Siddharth Prakash, Wissenschaftler am Öko-Institut und Experte für umweltfreundliche Informations- und Kommunikationstechnik (IKT). „Es wäre wünschenswert, dass sich die Industrie stärker für den Umwelt- und Klimaschutz stark macht und Geräte auf den Markt bringt, die energiesparend, langlebig und schadstoffarm sind.“
Dabei sind die Potenziale zur Energieeinsparung beim Alltagsgut Computer besonders groß. Würden alle deutschen Computeranwender energieeffiziente Desktop-PCs, Notebooks und Bildschirme nutzen, könnten pro Jahr zwischen fünf und sieben Terawattstunden (TWh) Strom eingespart werden. Das entspricht der Stromerzeugung von etwa zwei mittelgroßen Kohlekraftwerken. So könnten Emissionen von drei bis fünf Millionen Tonnen CO2 pro Jahr vermieden werden.
Zu diesem Ergebnis kommt das Öko-Institut im Rahmen der Erarbeitung von Kriterien für das Umweltzeichen Blauer Engel mit dem Zusatz „Schützt das Klima“. Dieser Blaue Engel zeichnet besonders klima- und umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen aus.