Netzwerkspezialist Ciena und California Institute of Technology testen optische Highspeed-Technik

Eine Wellenlänge transportiert 125.000 DVDs in 12 Stunden

15. Dezember 2008, 23:58 Uhr |

Die erste optische Übertragung mit 100 GBit/s auf einer einzelnen Wellenlänge hat nach eigenen Angaben der Optiknetzspezialist Ciena durchgeführt. In Zusammenarbeit mit dem California Institute of Technology (Caltech) wurde die Highspeed-Verbindung zwischen zwei Computer-Clustern hergestellt.

Bei der Single-Wavelength-Übertragung mit 100 GBit/s über eine Entfernung von 80 Kilometern
kamen fortschrittliche Switching-Techniken und FDT zum Einsatz, eine von Caltech entwickelte
Übertragungsprotokolltechnik. Transportiert wurde bei dem Experiment über 12 Stunden ein
Datenvolumen von insgesamt mehr als einer Million GByte – also ein PByte. Dies entspricht dem
Inhalt von 125.000 DVDs.

Erst im November konnte Sprint einen ähnlichen Rekord aufstellen: Der Carrier übertrug zwischen
New York und dem schwedischen Luleå einen Datenstrom mit 40 GBit/s. Überbrückt wurde dabei –
ebenfalls unter Verwendung von nur einer Wellenlänge – mit 7630 Kilometern aber fast die 100-fache
Distanz.

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Professor Harvey Newman von Caltech freut sich schon auf die künftigen Anwendungen der
100G-Technik: "Das Ergebnis ist ein Meilenstein für die Industrie und wird den Wandel von 10G- zu
100G-Links, besonders über bestehende transatlantische Glasfaserkabel, positiv beeinflussen. Die
schnelleren Verbindungen erlauben es beispielsweise Forschern von Caltech und CERN, wichtige Daten
im Zusammenhang mit dem Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider auszutauschen, in dem die
Kapazität und Effizienz des US-amerikanischen LHC Network (USLHCNet) erhöht wird," erklärt Newman,
der auch Vorsitzender des US-amerikanischen LHC Users Organization?s Executive Committee und Leiter
des High Energy Physics Teams ist. "Wir hoffen, dass solche Entwicklungen Physikern und Studenten
auf der ganzen Welt die Chance geben, direkt an dem großen Teilchenbeschleunigerprojekt
mitzuarbeiten."

Im Gegensatz zu vorherigen 100G-Tests, die entweder zwei optische 40G-Signale kombinierten oder
zehn optische 10G-Signale im Multiplex nutzten, war dies die erste Single-Wavelength-Übertragung
eines 100G Datenvolumens über eine 80 Kilometer lange Glasfaser. Ciena kombinierte dabei zehn
10-Gigabit-Ethernet-Signale (GbE) von Switches des Caltech und übertrug diese über eine einzelne
Wellenlänge über die Ciena CN 4200 RS Flexselect Advanced Services Platform. Die getrennten
10GbE-Signale wurden dann zurück zu Caltech übermittelt.

Die Bruttoübertragungsrate pro Leitung, die auch die für den Transport erforderlichen
Informationen enthält, betrug 112 GBit/ss. Mithilfe fortschrittlicher Technik zur Fehlerbeseitigung
(Forward Error Correction; EFEC) konnte damit eine Nutzlast (Payload) von 100 GBit/s übertragen
werden.

"Die Industrie treibt ganz klar die Standardisierung von 100G-Techniken voran, sodass
Komponenten- und Systemhersteller effektiver planen und ihre Produkte entsprechend schneller auf
den Markt bringen können," so Ron Kline, Research Director, Network Infrastructure bei Ovum. "Die
aktive Mitarbeit von Ciena in der Forschung und Entwicklung zeigt, wie gut Anbieter und Kunden
zusammenarbeiten können, um 100G schnell zur Marktreife zu führen."

Der C-Band Tunable Transceiver in Cienas CN 4200 RS nutzt über duale Polarisation die so
genannte RZ-DQPSK-Modulation, die neben 10G- auch 40G-Kanäle in bestehenden DWDM-Systemen (Dense
Wave Division Multiplexing) ermöglicht. Darüber hinaus ermöglicht das Verfahren die Skalierbarkeit
einer optischen Faser von bis zu acht TBit/s mit dem bestehendem Ciena-DWDM-System. Die
Hardware-Technik des Transceivers nutzt eine flexible Architektur, die sich unter Ausnutzung von
standardisierten XFP optischen Modulen an jede Standard-10G-Client-Rate anpassen lässt.

Stefan Schwögler/wg


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