Reduktion der Datenmenge durch Deduplikation und schneller Flash-basierte Laufwerke sind laut EMC die Megatrends im Storage-Bereich. "Die Preise für Flash-Memory fallen wesentlich schneller als wir erwartet haben und damit wird sich deren Einsatz schon Kürze rasant ausbreiten", sagte EMC-Chef Joe Tucci auf der diesjährigen Kundenveranstaltung in Las Vegas. So sieht EMCs Storage-Chef Dave Donatello schon bald nur noch Flash-Memory für Tier 1 Speichereinheiten. "Die Vorteile sind überwältigend: 30-fache I/O-Operations pro Sekunde, zehnfache Responsezeit und 98 Prozent Stromeinsparung sprechen eine deutliche Sprache", sagte er in seiner Keynote.
Der einzige Nachteil sei der Preis, doch der wird laut Tucci schon in zwei Jahren auf das Niveau
von Highend-Tier-1-Magnetlaufwerken abgesunken sein, so dass deren Ablösung unausweichlich ist. An
konkreten Produkten hat EMC bereits im Januar Flash-Drives für sein DMX-Arrays angekündigt.
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sparen Strom
Die zweite große Marschrichtung bei EMC ist Deduplikation. So wurde jetzt die schon seit langem
erwartete Kooperation mit Quantum bekannt gegeben. EMC stellte hierzu zwei Disk-basierte
Backup-Appliances für mittlere Unternehmen vor. Beide nutzen Quantums
Inline-Deduplikations-Technologie. Das System DL 3D 1500 basiert auf EMCs Clariion CX310 und kann
bis zu 36 Terabyte speichern, wogegen die DL 3D 3000 auf der Clariion CX340 aufsetzt und eine
verfügbare Kapazität von 148 Terabyte bietet. Die DL3D 1500 beginnt bei einem Preis von 150.000
Dollar, die DL3D 3000 startet bei 200.000 Dollar. Beide Systeme sind ab Ende Mai verfügbar.
Mit dem Einsatz der Quantum-Technikbietet EMC zusätzlich zur Avamar-Inline-Deduplikation auch
das Post-Processing an, so dass es dem User überlassen bleibt für welche Variante er sich
entscheidet. Wobei Quantums Postprocessing-Deduplizierung auch Regel-basiert erfolgen kann, was
Donatello als die Zukunft der Deduplikation ansieht. Hierzu will EMC bereits im Juli ein
kostenloses Update für das VTL DL 4000 bereitstellen. Hierfür gibt es jetzt auch ein neues
Low-Power 1-Terabyte SATA-Laufwerk sowie eine Spindown-Technologie, die die nicht genutzten
VTL-Drives abschaltet, was zusammen bis zu 47 Prozent Energieeinsparung bewirken kann. In diesem
Zusammenhang verwies Tucci nochmals darauf, dass es bald keine Tapes mehr beim Backup geben wird. "
Disk-to-Disk setzt sich rasant durch – Tapes sind einfach zu langsam", war sein knapper
Kommentar.
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stößt in virtuelle Umgebungen vor
Bei der jetzt angekündigten zweiten Generation der Avamar Backup- und Recovery-Lösung Data Store
Gen 2 lassen in Verbindung mit Avamar 4.0 bis zu 43 Prozent Energie pro Terabyte einsparen. Die
neue Software unterstützt auch 64-Bit Redhat-Linux 4 sowie SQL Server 2005, Vista, Native Netware
und Novell Storage Server auf SLES 10.
Des weiteren wurde noch eine neue Version der Networker Backup-Software für kleine- und mittlere
Unternehmen (KMUs) angekündigt.
Auch bei der Integration der jüngsten Akquisitionen geht es weiter voran. So hat man mit der
Kombination von Avamar und Vmware ein signifikantes Problem der Virtualisierung lösen können: Die
langsamen Backups.
Bei den weiteren Business-Aussichten bleibt EMC auf Einkaufstour. "Ich sage nicht, woran wir
interessiert sind, weil das immer so preistreibend wirkt, aber ich kann soviel sagen, dass wir nach
kleinen technologisch anspruchsvollen Unternehmen Ausschau halten, die in unser Portfolio passen",
lautet seine Aufforderung an alle entsprechenden Startup-Chefs, ihn doch möglichst bald
anzurufen.
Harald Weiss/CZ/pk