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Ganzheitliches Konzept statt Insellösungen

Energieeffiziente RZs in der Praxis

Energieeffizienz ist für die Betreiber von Rechenzentren nach wie vor ein zentrales Thema. Ein Grund dafür sind die steigenden Preise für Energie. Der Einsatz von Virtualisierung und Strom sparenden IT-Systemen reicht jedoch nicht aus, um im RZ die Energieeffizienz zu verbessern. Kommen innovative Kühlkonzepte hinzu, sind PUE-Werte von bis zu 1,3 möglich, wie das neue RZ von BT in Frankfurt am Main in einem detaillierten Fallbeispiel belegt.Energieeffizienz im Rechenzentrum ist alles andere als nur ein Hype-Thema. Dies hat handfeste wirtschaftliche Gründe. Denn nach Daten des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie hat sich der Strompreis für Unternehmen zwischen 2000 und 2010 mehr als verdoppelt - auf 10 Cent/kWh. Auch künftig ist mit einem Preisanstieg zu rechnen. Das Leipziger Institut für Energie geht bis 2015 von einer Erhöhung um 4,4 Prozent pro Jahr aus. Hinzu kommt, dass Klimaschutzvorgaben, etwa die der Europäischen Union, Unternehmen dazu verpflichten, ihren Energiebedarf und den damit verbundenen Ausstoß von CO2 sukzessive zu reduzieren. Als Maßstab für die Energieeffizienz eines Rechenzentrums gilt der PUE-Wert (Power Usage Efficiency). Dies ist der Quotient der gesamten Energie, die im RZ eingesetzt wird, und der Energie, die ausschließlich in den Betrieb der IT-Systeme fließt. Derzeit erreichen Rechenzentren in Deutschland im Schnitt einen PUE-Wert zwischen 1,8 und 2,0. Das heißt, dass zu jedem kW für die IT nochmals 0,8 bis 1 kW für die Klimatisierung, Kühlung, für unterbrechungsfreie Stromversorgungen, die Beleuchtung und Heizung der Büros oder den Betrieb der Sicherheitsanlagen hinzukommen. Mit einem PUE-Wert von 1,3 zählt das neue Rechenzentrum von BT in Frankfurt am Main somit in Deutschland und weltweit zur Spitzenklasse. In dem RZ, das BT offiziell im Mai 2012 in Betrieb nahm, bietet das Unternehmen die gesamte Palette seiner Rechenzentrums-Services an, vom Telehousing über gemanagte Hosting-Dienste bis hin zu Cloud-Computing-Angeboten

Autor:Bernd Reder, freier Journalist in München (jos), • 2.3.2013 • ca. 0:15 Min

Im neuen Rechenzentrum von BT in Frankfurt verteilt sich der Rack-Space über fünf Etagen, die jeweils in zwei Brandschutzabschnitte unterteilt sind.

Um die Effizienz zu erhöhen, teilen sich im RZ von BT mehrere Kunden Server- und Storage-Kapazitäten (Shared Storage, Shared Server). Dadurch steigt die Auslastung dieser Komponenten auf etwa 70 bis 80 Prozent.
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