Eine hohe Leistungsaufnahme bedeutet, dass der Betrieb eines Rechenzentrums immer teurer wird. Besonders unter dem kontinuierlichen Anwachsen der Server- und Speicherkapazitäten wird vom Datacenter-Management erwartet, dass die Kosten für Strom, Kühlung und Raum nicht im selben Maß ansteigen. Aus diesem Grund werfen wir einen Blick auf die pfiffigen Tricks praxiserprobter Lösungen, um die kommenden Herausforderungen zu meistern.
Rechenzentren verbrauchen Strom - viel Strom - und dieser sollte vom Energieversorger zu einem möglichst günstigen Preis geliefert werden. Da die IT-Anlagen die aufgenommene Energie in Abwärme umwandeln, müssen die Rechenzentren auch gekühlt werden. Zum Betrieb der Kühlung wird ebenfalls elektrischer Strom benötigt. Ein Maß für die Energieeffizienz eines Rechenzentrums ist der Wert PUE (Power-Usage-Effectiveness). PUE gibt die Gesamtmenge an Strom an, die von der Gesamtheit der Anlage, also IT-Equipment, Kühlung, Beleuchtung etc. benötigt wird, geteilt durch die Menge an Strom, die vom IT-Equipment verbraucht wird. Die beste PUE liegt so nah an 1.0 wie möglich, doch PUE-Werte von über 2.0 sind leider der Normalfall.
Hervorragende Standorte für Rechenzentren befinden sich in kühlen und trockenen Regionen mit günstigen Strompreisen. Beispielsweise befindet sich das Rechenzentrum von Facebook in Oregon. Aber auch ein sehr trockener Standort hat einen Vorteil: hier lässt sich eine sehr effektive Verdunstungskühlung einrichten. Unternehmen wie Apple, Google oder Microsoft haben inzwischen zusammen mit Hosting-Firmen solche Standorte entdeckt, welche die Strom und Kühlungs-Kriterien in erschwinglicher Form erfüllen. Weitere wichtige Kriterien für die Standortwahl sind Sicherheit vor Erdbeben und Wetterextremen, günstige Immobilienpreise, eine gute Netzanbindung und eine gute Infrastruktur für die Mitarbeiter.
Google, mit schätzungsweise 900.000 Servern, legt großen Wert auf die Effektivität ihres Rechenzentrums. Ein Augenmerk liegt dabei auf der Möglichkeit der Verdunstungskühlung, um die Laufzeit von Kühlapparaten so gering wie möglich zu halten. Denn die Kühlapparate können unter Umständen ein Vielfaches der Stromkosten des Rests des Rechenzentrums ausmachen. Die Verdunstungskühlung braucht natürlich auch Energie, aber in einem viel geringeren Maße.