Gartner hebt Chipmarkt-Prognose an

Flash-Absatz geht steil nach oben - Preise fallen um 14 Prozent

3. Juni 2008, 11:10 Uhr |

Die US-Wirtschaftskrise hat nach Meinung von Gartner und dem Halbleiterverband SIA keine Auswirkungen mehr auf den weltweiten Chip-Absatz. Angetrieben von Flash-Bedarf gibt es sogar beachtliche Steigerungen beim Unit-Absatz. Noch Anfang dieses Jahres fielen die Chip-Absatzprognosen relativ vorsichtig aus, doch inzwischen sehen sowohl Marktforscher als auch der Verband der Halbleiterindustrie (SIA) wieder etwas optimistischer in die Zukunft.

So meldet die SIA, dass der weltweite Umsatz mit Halbleitern im April 21,2 Milliarden Dollar
betrug, 5,9 Prozent mehr als im April 2007. Doch wichtiger als die Gesamtmarktzahlen sind die
Entwicklungen in den einzelnen Bereichen. So stieg der Unit-Absatz bei Flash sehr stark an, was zu
einem allgemeinen Preissturz um 14 Prozent in diesem Bereich führte. "Ohne Memory hätten wir im
April ein Plus von zwölf Prozent gehabt – weitaus mehr als wir noch am Jahresanfang zu hoffen
gewagt hätten", sagt SIA-Präsident George Scalise über die jüngsten Ergebnisse.

Er führt die positive Entwicklung darauf zurück, dass die Befürchtungen über einen Rückgang im
PC-Markt auf Grund der sich abschwächenden Konjunktur übertrieben waren. "Der PC- und Handy-Absatz
wächst weiterhin zweistellig, und das sind die beiden wichtigsten Geräte für den Chip-Markt",
erläutert Scalise die gegenwärtige Marktsituation. Nach Meinung des Verbands gab es bei den PCs ein
Plus von zehn, und bei Handys sogar eine Steigerung von zwölf Prozent.

Auch Gartner sieht positive Signale und hat seine Prognose für den Chip-Absatz für 2008
angehoben. So rechnen die Marktforscher aus Stamford jetzt mit einem Zuwachs von 4,6 Prozent,
gegenüber der ursprünglichen Annahme von nur 3,4 Prozent."Wir sind ursprünglich davon ausgegangen,
dass die Krise der US-Wirtschaft sich sehr negativ auf den Weltmarkt auswirken wird, doch das
scheint aus heutiger Sicht nicht mehr der Fall zu sein", begründet Gartner-Analyst Richard Gordon
die Aufwärtskorrektur.

Harald Weiss/pk/dp


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